Es ist an der Zeit, die Cloud zu dezentralisieren. Lokale S3-kompatible Objektspeicherung kann helfen, die zentrale Public-Cloud durch DSGVO-kompatible lokale Clouds zu ersetzen.
Heute beheimatet die Erde 206 souveräne Staaten. Souveränität ist, wie uns das Lexikon erklärt, das „volle Recht und die Macht eines Regierungsorgans über sich selbst, ohne Einmischung von außen“. In gewisser Weise hat die in den frühen 2000er Jahren eingeführte Public-Cloud die Souveränität vieler Staaten in Frage gestellt: Sie zentralisierte Daten- und Cloud-Services auf sehr effiziente Weise, um Kunden in jeder Ecke der Welt zu bedienen – eine Welt ohne Grenzen. Verbraucher und Unternehmen begrüßten das befreiende Konzept, das sich schnell weiterentwickelte.
Diese Zentralisierung führte jedoch zu Problemen beim Datenschutz- und der Souveränität von Staaten in Sachen Rechtsprechung im Internet: Wo befinden sich die Daten in dieser grenzenlosen Umgebung? Wer hat Zugang dazu? Diese Bedenken hinderten in der Folge auch viele Unternehmen daran, die Public-Cloud einzuführen: Für die Einhaltung der Vorschriften mussten wichtige Daten nun einmal innerhalb der Landesgrenzen sein.
DSGVO ist Demokratie pur – sie definiert Regeln statt Mauern
Nachdem man die offensichtlichen Probleme der Cloud jahrelang hingenommen hatte, hat die Europäische Union mit dem Inkrafttreten der DSGVO die Kontrolle über die Daten wiedererlangt. Die DSGVO mag zwar bürokratisch sein aber so funktioniert Demokratie nun einmal – sie definiert Regeln statt Mauern.
Die DSGVO ist eine weitreichende Gesetzgebung, die darauf hindeutet, dass große Teile der zentralisierten Public-Cloud einer stärker regulierten dezentralen Version weichen werden. Sicher, viele Unternehmen stehen jetzt vor einer ungewissen Zukunft, da sie sich auf eine Welt einstellen müssen, in der ihr bisheriger Ansatz zur Nutzung von Cloud-Technologien – zumindest rechtlich – nicht mehr funktioniert. Kernfragen der Folgen der DSGVO sind: Können wir die Public-Cloud überhaupt noch nutzen? Und: Wie können wir dezentrale Cloud-Konzepte nutzen?
Die „Vereinigte“ Multi Cloud – Die Antwort auf die Public-Cloud?
Antworten auf diese Fragen bieten zwei Technologien, die gemeinsam ermöglichen, lokale, dezentralisierte Cloudumgebungen einfach verwalten zu können. Die erste Lösung ist eine lokale Cloud. Lokal, im Verständnis, dass sie sich physikalisch innerhalb der richtigen Landesgrenzen befinden. Kleinere, lokalere Clouds können heute die gleiche Funktionalität und S3-API-Kompatibiliät wie die großen Clouds bieten, jedoch in kleinem Maßstab, was sehr wirtschaftlich ist. Und da sie innerhalb einer Rechtsprechung angesiedelt sind, ist die Einhaltung der dort gültigen Vorschriften einfach zu gewährleisten.
Die Verwaltung mehrerer lokaler oder regionaler Clouds parallel belastet die IT-Teams jedoch mit mehr unnötiger Komplexität. Was Unternehmen brauchen, ist eine Lösung, die das Datenmanagement vereinheitlicht – zum Speichern, Verwalten, Schützen und Suchen von Daten in jeder Cloud- oder lokalen Umgebung, von einer einzigen Konsole aus. Was Unternehmen also brauchen, ist ein intelligentes Multi-Cloud-Management.
Einstieg in das Multi-Cloud-Management
Multi-Cloud-Management erlaubt es, mehrere Clouds in einem einzigen Framework zu verwalten. Daten können innerhalb einer einzigen Cloud verbleiben, von Cloud zu Cloud migriert oder über verschiedene Clouds hinweg repliziert werden. So lässt sich der Standort kontrollieren und über Clouds hinweg ermitteln. Regionale Clouds und Multi-Cloud-Management, die einzeln oder gemeinsam genutzt werden, bieten Chancen zur Compliance-Einhaltung bei gleichzeitiger Simplizität sowie die wirtschaftlichen Vorteile der Public-Cloud.
Die Dezentralisierung der Cloud klingt wie ein Mammutprojekt, das die letzten zwei Jahrzehnte der Weiterentwicklung der Cloud-Technologie negiert. Mit dem richtigen Werkzeug zum Multi-Cloud-Management, das mehrere Cloud-Umgebungen und deren Vorteile vereint, erhalten Unternehmen nicht nur die volle Kontrolle zurück, sondern haben auch die volle Freiheit bei der Wahl ihrer Clouds.
Von Jon Toor, CMO, Cloudian
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