Die Entwicklung der Netzwerke erfährt gegenwärtig eine Innovationsgeschwindigkeit, die mit klassischen Organisationen und Prozessen nicht mehr zu bewältigen ist. Gaben noch vor zehn Jahren ‚Incumbents‘ die Schlagzahl der Entwicklung und Implementierung neuer Infrastrukturen vor, so werden sie heute allenthalben von neuen Technologien, neuen Playern und neuen Services überholt.
Wer den Zug verpasst, steht auf dem Abstellgleis, um eine Analogie zu bemühen, die selbst schon fast der Vergangenheit angehört. Auf dem Xantaro-Summit 2017 hat der deutsche Service-Integrator führende Carrier, Provider und Hersteller eingeladen, um über das Netzwerk der Zukunft zu diskutieren – und gleichzeitig das 10-jährige Bestehen des Unternehmens Revue passieren zu lassen.
Hierzu hat Xantaro die geballte Kompetenz der Experten von Anbietern, Herstellern und Nutzer von Netzinfrastrukturen und Services eingeladen, angefangen von der Deutschen Telekom über Telefonica und Vodafone bis hin zu Equipment-Providern wie Juniper, Arbor, Palo Alto, Infosim oder A10 – sowie einer Vielzahl von Kunden. Und tatsächlich gab es ein Fazit: Die Technologie eröffnet schier unendliche Möglichkeiten. Für deren Umsetzung bedarf es allerdings Menschen mit Expertise und Ideen.
„Als wir vor zehn Jahren Xantaro gegründet haben, gab es bereits marktführende Großanbieter für die Systemintegration und auf der anderen Seite Carrier und Provider, die eigene Architekturen entwickelt haben“, erinnert Ingo Kierse, Geschäftsführer von Xantaro. „Wir haben trotzdem diesen Weg gewählt, weil uns schon damals klar war, dass nur eine pragmatische Sicht der Dinge zum Erfolg führen kann: die Kombination der jeweils besten Technologien und Architekturen mit Innovationsbereitschaft und Zuverlässigkeit.“
So hat sich das Unternehmen Xantaro bis heute zu einem gefragten Partner für die Entwicklung, Implementierung und Betreuung von Netzwerken für führende Telcos, Provider sowie für Unternehmen mit anspruchsvollen Netzarchitekturen entwickelt.
Den Grund für das rasante Wachstum sieht Gerold Arheilger, CTO der Xantaro Gruppe, vor allem in der Expertise der Mitarbeiter, die in der Lage sind, über den Tellerrand hinauszuschauen und zukünftige Entwicklungen zu antizipieren. „Im Vordergrund steht heute ein ganzheitlicher Ansatz, der über die Technikintegration hinausgeht und zur Integration von Services führt. Damit waren wir zunächst der Zeit voraus, aber die Entwicklung der vergangenen Jahre gibt uns mit diesem Ansatz sicher recht.“
Tatsächlich sind es insbesondere Soft-Skills und gesellschaftliche sowie gesetzliche Rahmenbedingungen, die für die Weiterentwicklung der Netze zunehmend an Bedeutung gewinnen, so der Grundtenor der Diskussion. Der Bedarf ist recht einfach definiert: Mehr Bandbreite für interaktive Services, Zuverlässigkeit der Verbindungen und höchstmögliche Qualität – und das alles vor dem Hintergrund eines zunehmenden Wettbewerbs.
.‚Mind-Set‘ ist folgerichtig auch eine wesentliche Basis der Innovation. Die Technologien sind beherrschbar, wenn auch zunehmend komplex. Allerdings kann die Fortentwicklung nicht mehr isoliert gestemmt werden. „Nichts wird zukünftig von einer einzelnen Unternehmung kommen. Innovation entsteht nur durch die Zusammenarbeit unterschiedlichster Anbieter“, so Ahmed Guetari, Corprate VP Product Management bei Juniper. Aber zwei Aspekte spielen hierbei eine herausragende Rolle: Es gibt kein Investment ohne die Aussicht auf Ertrag und eben deshalb spielen die Kosten eine wesentliche Rolle. Nicht nur bei der Implementierung einer adäquater Lösungen, sonder auch im gesellschaftlichen Rahmen.
Ging es ehedem bei der Implementierung von Netzen vor allem um die technische Realisierbarkeit, so treten heute ganz andere Herausforderungen in den Vordergrund. Mit IoT erreicht das Netz gänzlich neue Bereiche. Angefangen vom Smart-Home über selbstfahrende Automobile bis hin zu einer neuen Verständigung durch Online-Übersetzungen, neue Möglichkeiten im medizinischen Umfeld bis hin zu Entertainment und Gaming.
Um dies technisch zu realisieren, bedarf es gänzlich neuer Ansätze. Nach einer Phase der Zentralisierung der Datenverarbeitung in der Cloud kehrt die Intelligenz an den Rand zurück. Sensoren, Aktoren und Multifunktionsgeräte müssen eingebunden werden, was auf der anderen Seite das Management deutlich komplexer werden lässt und die Frage nach der Sicherheit aufwirft.
Die dunkle Seite des Internet, nämlich die Frage nach der Sicherung aller Aktivitäten, war demnach ein weiterer Schwerpunkt der Expertendiskussion. „Das Erkennen der Motivation von Hackern, zu verstehen, was als nächstes passieren wird und entsprechend zu reagieren ist die Aufgabe der Anbieter
von Sicherheitssystemen“, so Tony King von Arbor. Das Internet und ein globales, immer verfügbares Netzwerk bieten naturgemäß Einfallstore für unerwünschte Aktivitäten auf mehreren Ebenen, von der physikalischen bis hin zu den sozialen Netzwerken. Diese zu schließen, ist die Aufgabe spezialisierter Unternehmen, die in die Gesamtkonzeption einbezogen werden müssen.
Das Netzwerk der Zukunft ist nicht allein eine Frag der technischen Integration von Systemen und Architekturen, sondern erfordert den Blick über den Horizont hinaus, so der Tenor dieser Veranstaltung. Gefordert sind Mitarbeiter, die in der Lage sind, eingefahrene Wege zu verlassen, und über den Status Quo hinaus zu denken. Technik ist das Eine. Service-Integration geht weit darüber hinaus.
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