Zwei Drittel der Sicherheitsexperten halten Ransomware und Terrorismusbedrohungen für gleichwertig

Venafi gibt die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter mehr als 1.500 IT-Sicherheitsentscheidern bekannt. Demnach sind fast zwei Drittel (60 %) der Meinung, dass Ransomware-Bedrohungen den gleichen Stellenwert haben sollten wie Terrorismus. Diese Meinung deckt sich mit der des US-Justizministeriums, das nach dem Colonial Pipeline-Angriff Anfang des Jahres die Bedrohungsstufe für Ransomware erhöht hat.

Weitere wichtige Umfrageergebnisse sind:

  • Mehr als zwei Drittel (67 %) der Befragten aus Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern hatten in den letzten 12 Monaten mit einem Ransomware-Angriff zu kämpfen. Bei den Befragten aus Unternehmen mit 3.000 bis 4.999 Mitarbeitern stieg dieser Anteil auf 80 %.
  • Obwohl mehr als ein Drittel (37 %) der Befragten das Lösegeld zahlen würde, würde mehr als die Hälfte dieser Gruppe (57 %) diese Entscheidung rückgängig machen, wenn sie die Zahlung öffentlich melden müssten. So schreibt es der Ransomware Disclosure Act vor, ein Gesetzentwurf des US-Senats, der Unternehmen dazu verpflichtet, Ransomware-Zahlungen innerhalb von 48 Stunden zu melden.
  • Trotz der steigenden Zahl von Ransomware-Angriffen sind mehr als drei Viertel (77 %) der IT-Entscheider zuversichtlich, dass die von ihnen eingesetzten Tools sie vor Ransomware-Angriffen schützen werden. Die australischen IT-Entscheidungsträger haben das größte Vertrauen in ihre Tools (88 %), verglichen mit 71 % in den USA und 70 % in Deutschland.
  • Zweiundzwanzig Prozent halten die Zahlung von Lösegeld für „moralisch falsch“.
  • Siebzehn Prozent der Betroffenen gaben zu, das Lösegeld gezahlt zu haben, wobei US-amerikanische Unternehmen am häufigsten (25 %) und australische Unternehmen am seltensten (9 %) zahlten.
Kevin Bocek, Vice President Security Strategy & Threat Intelligence bei Venafi

„Die Tatsache, dass die meisten IT-Sicherheitsexperten Terrorismus und Ransomware als vergleichbare Bedrohungen ansehen, sagt bereits alles – diese Angriffe sind wahllos, lähmend und beschämend“, sagt Kevin Bocek, Vice President Ecosystem and Threat Intelligence bei Venafi. „Leider zeigen unsere Untersuchungen, dass die meisten Unternehmen zwar äußerst besorgt über Ransomware sind, aber auch ein falsches Sicherheitsgefühl haben, was ihre Fähigkeit angeht, diese verheerenden Angriffe zu verhindern. Zu viele Unternehmen geben an, dass sie sich auf traditionelle Sicherheitskontrollen wie VPNs und Schwachstellen-Scans verlassen, anstatt auf moderne Sicherheitskontrollen wie Code-Signing, die in Sicherheits- und Entwicklungsprozesse integriert sind.“

Die Studie zeigt, dass die meisten Unternehmen keine Sicherheitskontrollen einsetzen, die die Ransomware-Kill-Chain in einem frühen Stadium des Angriffszyklus unterbrechen. Viele Ransomware-Angriffe beginnen mit Phishing-E-Mails, die einen bösartigen Anhang enthalten – aber nur 21 % beschränken die Ausführung aller Makros in Microsoft Office-Dokumenten. Weniger als ein Fünftel (18 %) der Unternehmen schränken die Verwendung von PowerShell mithilfe von Gruppenrichtlinien ein, und nur 28 % verlangen, dass die komplette Software ihres Unternehmens digital signiert wird, bevor die Mitarbeiter sie ausführen dürfen.

Für weitere Informationen finden sich im Umfragebericht oder dem Blogbeitrag dazu.

Info: Über die Umfrage

Die von Sapio Research durchgeführte Umfrage von Venafi wertete die Meinungen von 1.506 IT-Sicherheitsbeauftragten in Großbritannien, Australien, Frankreich, Deutschland, den Benelux-Ländern und den USA aus.

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