Joker-Malware im Google-Play-Store entdeckt

Die Sicherheitsforscher des Zscaler-ThreatLabZ-Teams haben die Malware Joker in 11 verschiedenen Apps mit insgesamt 30.000 Downloads im Google-Play-Store entdeckt. Joker ist eine der bekanntesten Malware-Familien, die auf Android-Geräte abzielt und durch kontinuierliche Veränderungen immer wieder ihren Weg in den offiziellen App-Store von Google findet. Dazu werden von den Malware-Akteuren Änderungen am Code, den Ausführungsmethoden oder den Techniken zum Abrufen der Nutzdaten vorgenommen. Die Spyware ist darauf ausgelegt, SMS-Nachrichten, Kontaktlisten und Geräteinformationen zu stehlen und die Opfer für Premium-WAP-Dienste (Wireless-Application-Protocol) anzumelden. Die betroffenen Applikationen wurden zwischenzeitlich aus dem Playstore entfernt, nachdem bereits Downloads in 5stelliger Höhe erfolgten.

Die folgenden 11 Apps waren betroffen:

  • Free Affluent Message
  • PDF Photo Scanner
  • delux Keyboard
  • Comply QR Scanner
  • PDF Converter Scanner
  • Font Style Keyboard
  • Translate Free
  • Saying Message
  • Private Message
  • Read Scanner
  • Print Scanner

Die Joker-Malware-Autoren haben es auf einige App-Kategorien mehr abgesehen als auf andere. Basierend auf den über 50 Payloads, die die Forscher in den letzten 2,5 Monaten analysiert haben, betrafen die meisten die folgenden fünf Kategorien:

  • Gesundheit & Fitness
  • Fotografie
  • Werkzeuge
  • Personalisierung
  • Kommunikation

Die Kategorie „Tools“ war das bevorzugte Ziel des Joker-Malware-Autors und machte 41 Prozent der gesamten Payloads aus. Die Kategorien „Kommunikation“ und „Personalisierung“ folgten mit 28 bzw. 22 Prozent der Payloads. Die Kategorie „Fotografie“ verzeichnete sieben Prozent Payloads. Die letzten zwei Prozent der Payloads entfielen auf die Kategorie „Gesundheit & Fitness“. Diese Kategorie scheint neu ins Visier genommen zu sein, da hier bisher keine Infektionen beobachtet werden konnten.

 

Neue Angriffsmethoden

Joker ist bereits bekannt dafür, seine Angriffsmethoden fortlaufend zu ändern, um der Entdeckung zu entgehen. Dieses Mal wurden URL-Shortener-Dienste zum Abrufen der Payload eingesetzt, während zuletzt die Alibaba-Cloud benutzt wurde. Die mit Joker infizierten Apps zweckentfremdeten dabei die folgenden Services als Träger der Mediator-Payload TinyURL, bit.ly, Rebrand.ly, zws.im oder 27url.cn um die bekannten Cloud-Service URLs zu verstecken, die zum Nachladen der Stage-Payload verwendet wurden.

Die ständigen Änderungen deuten darauf hin, dass die Joker-Malware-Autoren sehr aktiv sind und immer wieder neue Taktiken ausprobieren, um den Überprüfungsprozess des Google-Play-Store zu umgehen. Anhand der Anzahl der in Google Play hochgeladenen Nutzdaten lässt sich vermuten, dass sich die Aktivitäten für die Joker-Malware-Autoren lohnen. Das ThreatLabz-Team überwacht fortlaufend die neu zum Google-Play-Store hinzugefügten Apps auf solche Vorfälle und helfen dabei, sie in Zusammenarbeit mit dem Google-Security-Team aus dem Verkehr zu ziehen.

Neben dem Google-Play-Store werden solche Apps auch in die App-Stores von Drittanbietern hochgeladen, da diese regelmäßig Crawling-Aktivitäten im Google-Play Storedurchführen. Allerdings leben diese Apps dort länger, da Drittanbieter keine Überprüfung vornehmen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, Apps aus dem offiziellen Google Play Store zu beziehen und nicht von anderen Drittanbietern.

Info: Die vollständige Analyse der Vorgehensweise ist im aktuellen ThreatLabZ-Blog nachzulesen.

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