Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG hat mit ihrer Tochtergesellschaft Plusnet GmbH zum 15.12.2020 das gesamte aktive Glasfasernetz der GasLINE GmbH & Co. KG erworben. Dazu gehört die Übernahme der mit dem bisherigen Bandbreitengeschäft verbundenen Kunden- und Dienstleistungsverträge, als auch standortbezogene Mietverträge von Colocations-Flächen für die Hardware.
Zur Übernahme der aktiven Gasline-Glasfasertechnik durch Plusnet: Seit über zwanzig Jahren zählt Gasline zu den führenden Glasfaser-Infrastrukturanbietern in Deutschland. Über die VNG AG ist die EnBW Mitgesellschafter der Gasline, so dass beide Vertragspartner bereits seit langem gesellschaftsrechtlich miteinander verbunden sind.
Mit dem Erwerb der gesamten aktiven Technik auf einem Anteil von ca. 6.500 km des bundesweiten Glasfasernetzes von Gasline durch die EnBW-Tochtergesellschaft Plusnet intensivieren beide Unternehmen nun ihre langfristige Partnerschaft auf operativer Ebene. „Wir freuen uns, mit Plusnet einen langjährigen Partner aus dem Bereich unserer eigenen Muttergesellschaften als Käufer für die aktive Technik und den Kundenbestand des bisherigen Bandbreitengeschäftes gewonnen zu haben. Wir schätzen die Zuverlässigkeit unseres Vertragspartners und sind uns sicher, dass unsere Kunden zukünftig vom Plusnet-Vertriebsteam weiterhin adäquat betreut werden,“ resümiert Wolfram Rinner, Geschäftsführer bei Gasline diese Transaktion.
Die von Plusnet erworbene aktive Technik ist derzeit in über 40 Stationen zur Verstärkung der Lichtsignale in den Glasfaserkabeln sowie in 12 – von vielen im Gasline-Backbone erschlossenen – Telehouse-Standorten, in denen die Übertragungstechnik untergebracht ist, verteilt. Damit geht die gesamte bisherige Routing-Technik der Gasline für den Transport des Voice- und Datenverkehrs und zur breitbandigen Vernetzung von Kundenstandorten auf die Plusnet über.
Das Glasfasernetz überträgt durch die DWDM- (Dense-Wavelength-Divison-Multiplexing-)Technik Daten bei sehr geringer Verzögerung mit bis zu 100 Gigabit pro Sekunde und arbeitet nach dem DWDM-Standard, einem Multiplexverfahren, das viele Lichtwellen-Signale bündelt und simultan transportiert. Das ermöglicht anspruchsvolle Echtzeitanwendungen für Industrie 4.0, Big-Data, digitales Arbeiten in der Cloud bis hin zur synchronen Spiegelung ganzer Rechenzentren.
Neue Dienste von Plusnet für den Mittelstand, Stadtwerke und ISPs
Plusnet-Geschäftsführer Bernhard Palm sieht die Übernahme als Meilenstein für sein Unternehmen: „Wir vernetzen den Mittelstand und erweitern mit der Übernahme unser bestehendes DSL-Netz um ein hochmodernes bundesweites Backbone-Netz auf Basis der Gasline-Glasfaserinfrastruktur. So können wir unseren Geschäftskunden Breitbandprodukte mit durchgängig höheren Bandbreiten und damit einem deutlichen Mehrwert anbieten.“
Neue Angebote soll es auch für Stadtwerke, Kommunen und Internet-Service-Provider (ISP) bereits Anfang 2021 geben. Neben dem Direktkundengeschäft unterstützt Plusnet als erfahrener Telekommunikationsnetzbetreiber kommunale und regionale Anbieter bei Netzbetrieb, Vermarktung und Kundendienst. „Über unser Glasfaser-Backbone kann ein Stadtwerk etwa eine deutschlandweite Standortvernetzung für Unternehmen ihrer Region anbieten. Dafür erbringen wir zukünftig alle Leistungen aus einer Hand. Das ermöglicht Kostenvorteile und den Kunden bei wachsendem Kapazitätsbedarf eine schnellere Bandbreitenerhöhung“, erklärt Palm.
Bandbreitenstarke TK-Angebote auf Basis deutschlandweiter Glasfaserinfrastruktur
Die Kooperation mit Gasline sieht der Plusnet-Geschäftsführer als langfristige, strategische Partnerschaft für sein Unternehmen: „Der Erwerb der aktiven Netztechnik und der Zugang zu 28.000 Kilometer anmietbarer passiver Glasfaserinfrastruktur von Gasline ermöglicht uns einen kontinuierlichen, deutschlandweiten Ausbau hochqualitativer und bandbreitenstarker Telekommunikationsangebote mit hoher Zuverlässigkeit für unsere Kunden“, so Palm.
„Eine langjährige und gute Geschäftsbeziehung verbindet uns als Infrastrukturpartner mit EnBW und Plusnet. Die neue Basis der Partnerschaft hat eine strategische Komponente auf beiden Seiten. Gasline verfolgt das Bandbreitengeschäft nicht weiter, da die Nachfrage nach unserem Netz durch die Ausbauaktivitäten unserer Kunden stark stieg. Wir konzentrieren uns damit weiter konsequent auf unser Kerngeschäft, Netzinfrastrukturen für unsere Kunden zu bauen und zur Nutzung zu überlassen“, so Wolfram Rinner.
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