Vor nicht allzu langer Zeit noch wurden die Begrifflichkeiten der Cloud-Sicherheit und der Security-Cloud oftmals in einen Topf geworfen und miteinander vermischt. Trotz eines gravierenden Unterschieds. War von Cloud-Sicherheit die Rede, wurde ebendiese der Wolke oftmals abgesprochen – es schwang immer ein gewisses Unbehagen mit der sicheren Datenvorhaltung in der Cloud mit. Die Security-Cloud im Unterschied dazu dient gerade der Sicherheit. Denn dabei wird die Funktionalität von Hardware-Appliances in die Cloud verlagert und den Kunden als Service zur Verfügung gestellt.
Heute hat die ‚Cloudifizierung‘ auf breiter Front in Unternehmen Einzug gehalten und die Diskussionen um die Cloud Sicherheit sind angesichts der Vorteile und Entwicklungen verstummt. Da es oftmals sogar die Anwendungen sind, die den jeweiligen Cloud-Anbieter, wie AWS, Google oder Azure auf der Grundlage ihrer spezifischen Anforderungen vorgeben, sind Multicloud-Umgebungen längst auf der Tagesordnung in Unternehmen. Für die IT-Abteilung ist es allerdings oberste Prämisse, dem Anwender einfachen und reibungslosen Zugriff aus seinen Anwendungen zu gewähren, ohne dass dieser im Dschungel der Anwendungskomplexität verloren geht. Damit die Vision eines netzwerklosen Netzwerks bei der Verlagerung von Anwendungen in die Cloud tatsächlich Wirklichkeit wird, muss der Zugriffspfad für den Anwender übergangslos und gleichzeitig sicher umgesetzt werden. Im Idealfall erkennt der User nicht einmal mehr, wo seine Anwendung tatsächlich vorgehalten wird – bei einem Cloud-Provider oder noch im Rechenzentrum.
Gartner hat 2019 angesichts des anhaltenden Cloud-Trends nun mit SASE – dem Akronym für Secure-Access-Service-Edge – einen neuen Begriff dafür geprägt, dass Sicherheit für die Cloud aus der Cloud kommen sollte. SASE beschreibt ein neues Rahmenwerk, das mit Blick auf die Anforderungen des digitalen Arbeitsplatzes mit grenzenloser Mitarbeitermobilität entwickelt wurde. Es sieht vor, dass der Datenverkehr während des gesamten Weges von einem Anwender zu seiner Anwendung gesichert wird – unabhängig davon, wo sich der Benutzer gerade aufhält, oder wo die Anwendung vorgehalten wird. Der entscheidende Punkt dabei ist, dass der Begriff ‚Edge‘ – also dort, wo der Service zur Verfügung steht – beschreibt wohin der User geht (also worauf er zugreifen möchte) und nicht wo er sich aktuell befindet.
Im SASE-Modell wir davon ausgegangen, dass das digitale Unternehmen seinem Anwender unabhängig von seinem Standort jederzeit Sicherheit zur Verfügung stellen möchte. Entscheidend dabei ist die Sicherheit auf dem Weg zur Anwendung. Hier kommt nun die Transit-Cloud ins Spiel. Im Unterschied zur Destination-Cloud, die lediglich benutzt wird um Zugang zur gewünschten Anwendung zu erhalten, stellt eine Transit Cloud die Sicherheit auf dem Weg der Anfrage zur Verfügung. Darüber werden die Sicherheits-Policies für den Datenverkehr zwischen Anwender und seiner Applikation ausgeführt. Hier greift der Vorteil des modernen Cloud-Computings: Die Sicherheitsmodule eines solchen Transit-Services befinden sich nicht mehr an einem physischen Standort, sondern sitzen in der Cloud, wo sie direkt greifen können und ständig aktiviert sind. Das erleichtert die Absicherung der mobilen Anwender, weil der umständliche Umweg des Datenverkehrs über das Rechenzentrum wegfällt. Das SASE-Konzept kann daher als jüngste Reaktion auf die ‚Cloudifizierung‘ und Mitarbeitermobilität verstanden und zum wesentlichen Unterscheidungsmerkmal für Unternehmen werden.
Mit der Verlagerung der Infrastruktur in die Cloud lässt sich auch die Netzwerkadministration vereinfachen. Erneut kommt dabei die Transit-Cloud für die Sicherheit ins Spiel: Der Verwaltungsaufwand für die Hardware-Appliances wird reduziert, wenn die Sicherheitskontrollen lediglich auf der Identität des Users basieren und in einer Transitschicht implementiert werden. Diese Schicht validiert und autorisiert den Anwender und gewährt ihm Zugriff auf seine Applikation unabhängig davon, wo er sich befindet. Eine solche Transit-Cloud vereinfacht Sicherheitskontrollen und ermöglicht eine Cloud-basierte Zukunft für Unternehmen, da der Anwender ohne jeglichen Aufwand zu seiner gewünschten Applikation gelangt.
Von Nathan Howe, Director of Transformation Strategy bei Zscaler
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