Infinera hat die nach Unternehmensangaben branchenweit erste Technologie zur Aggregation von Punkt-zu-Mehrpunkt-Verbindungen mittels optischer Subcarrier vorgestellt, die für Hub-and-Spoke-Übertragungsmuster optimiert ist. XR Optics wurde entwickelt, um die Einschränkungen bei konventionellen optischen Punkt-zu-Punkt-Übertragungslösungen zu begegnen und soll zu einem Paradigmenwechsel in den Transportarchitekturen beitragen.
Basierend auf unabhängig voneinander routingfähigen Nyquist-Subcarriern und einheitlichen optischen Aggregationsfähigkeiten soll es XR-Optics den Netzbetreibern ermöglichen, effizientere, flexiblere und kostengünstigere Transportnetze zu konzipieren, die speziell für Anwendungen optimiert sind, die das Netzwerkwachstum vorantreiben.
Leitungen in optischen Transportnetzen wurden in der Vergangenheit mit Hilfe der Punkt-zu-Punkt-Technologie realisiert, die an jedem Ende der Glasfaserverbindung passende Transceiver mit identischer Geschwindigkeit erfordert. Diese Punkt-zu-Punkt-Lösungen sind äußerst ineffizient im Umgang mit Hub-and-Spoke-Datenströmen, die das Datenmuster in Aggregationsnetzen dominieren. Das Ergebnis ist eine Erhöhung von CapEx und OpEx, die auf eine extrem große Anzahl von Transceivern, einen höheren Platz- und Energiesbedarf sowie den physikalischen Austausch von Hardware bei steigenden Bandbreiten zurückzuführen ist. Darüber hinaus werden bei der Skalierung von Netzwerken zusätzliche digitale Aggregationseinheiten an den Übergabepunkten benötigt, um die Umstellung auf höhere Geschwindigkeiten zu unterstützen. Betriebskosten und Komplexität werden noch anwachsen, da sich Betreiber auf das deutlich steigende Verkehrsaufkommen durch 5G, Deep-Fiber und neue Cloud-basierte Business-Services und Anwendungen einstellen.
Mehrere gleichzeitige Datenströme
Mittels der kohärenten Subcarrier Aggregation (CSA) ermöglicht es die XR-Optics-Technologie einem einzelnen Hochgeschwindigkeitstransceiver mehrere unabhängige Datenströme gleichzeitig an mehrere langsame Transceiver zu senden und zu empfangen. Durch die Nutzung dieser Fähigkeiten werden die Netzbetreiber in die Lage versetzt, die Anzahl der Transceiver im Netz deutlich zu reduzieren, teure Aggregationsgeräte überflüssig zu machen und die Transportinfrastruktur für den Traffic des Hub-and-Spoke-Endkunden effizienter zu gestalten. Die XR Optics sind so konzipiert, dass sie in eine Vielzahl von Formfaktoren integriert werden können, einschließlich Industriestandard-Pluggeables von Low-Speed-Schnittstellen mit einem einzigen Subcarrier bis hin zu High-Speed-Schnittstellen (400G+) mit einer Vielzahl von Sub-Carriern.
„Das Konzept der kohärenten Subcarrier-Aggregation wird die Kostenstruktur der Transportnetze der nächsten Generation neu definieren“, sagt Dr. Dave Welch, Gründer und Chief Innovation Officer von Infinera. „XR Optics behebt einen grundlegenden Mangel in der optischen Kommunikationstechnologie und wird voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf jedes Netzwerk haben, das eine Aggregationsfunktion implementiert.“
„Die Entwicklung von 400ZR-Lösungen erfordert eine große Investition, und Unternehmen suchen nach Möglichkeiten, diese Investitionen zu nutzen, indem sie ihren adressierbaren Markt erweitern. Infinera ist einen Schritt weiter gegangen: Das Unternehmen kombiniert seine einzigartige Expertise in den Bereichen Photonik, Silizium und Netzwerkmanagement, um erneut einen wirklich differenzierten Ansatz zur Lösung der technischen Herausforderungen für Netzbetreiber zu schaffen“, ergänzt Andrew Schmitt, Director Analyst, Cignal AI.
„Wir sind gespannt auf die XR-Optik und ihr Potenzial, optische Netzwerke effizienter zu gestalten“, erklärte Beck Mason, SVP und General Manager Telecom Transmission, bei Lumentum. „Unsere marktführenden kohärenten Übertragungsprodukte, die auf hochleistungsfähigen photonisch integrierten Indiumphosphidschaltungen basieren, haben sich bewährt und werden in großen Stückzahlen in kohärenten Übertragungsanwendungen eingesetzt, einschließlich solcher mit digitalen Subträgern, der innovativen Technologie, auf der die XR Optics basieren.“
„Die optische Aggregation mit XR-Optics ist eine überzeugende neue Architektur für die Aggregation von Edge-Knoten wie 5G-Funkgeräten in Hochgeschwindigkeits-400G-Routerports, ohne dass dabei aktive Aggregationsgeräte im Feld erforderlich sind. Wir begrüßen diese herstellerübergreifende Initiative, die Komplexität und die Betriebskosten von Aggregationsnetzen grundlegend zu reduzieren“, erklärte Christophe Metivier, VP of Manufacturing and Platform Engineering, Arista Networks.