Künstliche Intelligenz in der Automobilindustrie

vector-2528274_1920Die zunehmende Verbreitung von integrierten Konnektivitätslösungen für Fahrzeuge und intelligente Sprachassistenten wie Siri, Alexa und Co. wird die Automobilindustrie zu einem der am schnellsten wachsenden Segmente im Internet der Dinge machen. Auch der Einsatz von Künstlicher-Intelligenz in der Fahrzeugtechnik nimmt ständig zu. Selbstlernende Computer im Cockpit machen das Fahren komfortabler und unterhaltsamer, tragen aber auch maßgeblich zur Erhöhung der Sicherheit von Fahrzeuginsassen und anderen Verkehrsteilnehmern bei.

So hat die Forschung der letzten Jahre gezeigt, dass fast alle Verkehrsunfälle auf Fehler des Fahrers zurückzuführen sind. Jetzt erforschen Automobilhersteller aus Japan, Deutschland und den USA den Einsatz von Gesichtsanalytik und Emotionserkennungstechnologien, um das kognitive Bewusstsein sowie die Aufmerksamkeit des Fahrers zu überwachen und Unfälle zu verhindern. Solche Technologien erkennen visuelle Veränderungen bei Fahrern – wie beispielsweise häufiges Blinzeln als Zeichen von Müdigkeit – und sorgen mit proaktiven Sicherheitsmaßnahmen vor. Ähnliche Softwaretechnologien erfassen außerdem mit Hilfe von Kameras, ob der Fahrer abgelenkt ist oder in eine andere Richtung blickt. Erkennt das System, dass der Fahrer eine Gefährdung nicht bemerkt, schreitet der Computer ein.

Intelligente Fahrzeugtechnologien sind lernfähig, daher liegt es im Interesse der Entwickler, die Erkennung der Umgebung des Autos voranzutreiben. Das Auto kann zwar bereits über die vielen Sensoren und Kameras Fußgänger, Radfahrer oder Mopedfahrer wahrnehmen, doch das Fahrzeug muss sie auch als solche erkennen und situationsbedingte Entscheidungen treffen. Dazu werden Millionen Bilder dieser Gegenstände in das System eingespeist. Mittels solcher Deep-Learning Prozesse haben es Entwickler in einigen Testfällen bereits geschafft, die Computertechnologie der Fahrzeuge in der Erkennung und Zuordnung von Gegenständen besser zu machen, als Menschen es sind.

Während KI-gesteuerte Funktionen wie automatische Geschwindigkeitsregelung und Einparkhilfe bereits weitgehend ausgereift und schon weit verbreitet sind, bedürfen fortschrittlichere Funktionen wie die automatisierte Fahrspursteuerung noch gelegentlich einen manuellen Eingriff. Auf lange Sicht soll dieses Problem behoben werden und Computertechnologien über Sensoren den Verkehrsfluss erkennen und so dazu beitragen, dass das Stauaufkommen verringert wird. Das System reagiert auf Hindernisse und sucht binnen weniger Sekunden nach alternativen Routen.

Führende Automobilhersteller sehen ihre Fahrzeuge gar in Form eines ganzheitlichen Betriebssystems und beschäftigen sich damit, welche Probleme sie für die Passagiere lösen können. KI-fähige In-Car-Betriebssysteme sind eine Mischung aus internen Softwareprogrammen und Partnerschaften mit externen Anbietern. Die Analysten von Infosys erwarten bis 2020 ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 39 Prozent mit Connected-Cars und intelligenten Services. Dies beläuft sich auf fast 40 Milliarden US-Dollar pro Jahr: Moderne Autos sind längst leistungsstarke Computer auf Rädern geworden. So sieht es auch Roberto Busin, Partner and Head of Manufacturing, Infosys Consulting: „Die Technologien, die den modernen Fahrzeugen zugrunde liegen, werden immer leistungsfähiger. Es ist also nur eine Frage der Zeit, wann vollständig autonom fahrende Fahrzeuge unser Straßenbild bestimmen werden.“

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