Im vergangenen Jahr waren Einrichtungen sämtlicher Größenordnungen von Cyberangriffen betroffen. Beispielsweise im Healthcare-Bereich kam bei den meisten der Angriffe Malware der einen oder anderen Art zum Einsatz. Bei weitem die häufigste Art und Weise, wie Malware in Kliniknetzwerke gelangt, ist die Nutzung manipulierter E-Mails.
Diese E-Mails sollen den Empfänger dazu verleiten, auf einen bösartigen Link zu klicken oder eine schädliche Anlage herunterzuladen. Einmal angeklickt, wird in der Regel die Malware heruntergeladen und ausgeführt. Es gibt viele technische Ansätze zum Herausfiltern dieser Art von E-Mails, aber keine ist perfekt. Aus diesem Grund rät Palo Alto Networks, zusätzlich auch das Sicherheitsbewusstsein der Mitarbeiter zu schärfen, um zu verhindern, dass sie auf bösartige Links und Anhänge in E-Mails klicken.
Die folgenden sechs Maßnahmen, die sich direkt an die Anwender richten, sind ratsam:
1.) Suchen Sie nach Warnzeichen
Bevor Sie auf einen Link klicken, suchen Sie nach Warnzeichen, die Ihnen helfen, dessen Legitimität zu bestimmen. Stammt die E-Mail von einem unbekannten Absender? Haben Sie diese unaufgefordert erhalten? Gibt es fehlende oder ersetzte Zeichen? Ist es eine verkürzte URL? Wenn Sie eine dieser Fragen mit „Ja“ beantwortet haben, haben Sie möglicherweise einen Phishing-Link erhalten.
2.) Inoffizielle „Von“-Adresse
Achten Sie auf die E-Mail-Adresse eines Absenders, die ähnlich sein kann, aber eben doch nicht die gleiche ist wie die offizielle E-Mail-Adresse eines Unternehmens. Betrüger melden sich oft bei kostenlosen E-Mail-Konten mit Namen an wie „KrankenhausXYZ@gmail.com“. Benutzer, die die E-Mail des Absenders nicht sorgfältig überprüfen, können eine solche verdächtige Absenderadresse leicht übersehen.
3.) Emotionale Motivatoren
Betrüger setzen oft auf Emotionen, damit Benutzer unmittelbar auf einen Link klicken. Emotionen wie Angst, Dringlichkeit und Neugier sind wirksam und werden häufig genutzt. Darüber hinaus sollten Sie vorsichtig sein bei E-Mails mit Phrasen wie „Ihr Konto wird deaktiviert“, „Ihr Konto wurde kompromittiert“ oder „…dringende Maßnahmen sind erforderlich…“. Der Betrüger nutzt Ihre Sorge, um Sie dazu verleiten, vertrauliche Daten preiszugeben.
Einige Beispiele:
1) „Sie haben eine neue Voicemail erhalten“.
2) „Ihre Mailbox ist fast voll“.
3) „Sie haben ein neues eFax erhalten“.
4) „Wir haben eine betrügerische Kreditkartenbuchung festgestellt“.
5) „Ihr Konto wurde gesperrt“.
6) „Schauen Sie sich Ihre Rechnung an“.
7) „Ihr Paket ist an der Rezeption“.
4.) Generischer Inhalt
Betrüger senden oft Tausende von Phishing-E-Mails auf einmal. Sie könnten Ihre E-Mail-Adresse haben, aber sie kennen normalerweise nicht Ihren Namen. Seien Sie skeptisch bei E-Mails mit einem generischen Gruß wie „Sehr geehrter Kollege“ oder „Sehr geehrter Kunde“.
5.) Rechtschreib- und Grammatikfehler
Betrüger machen oft Rechtschreib- oder Grammatikfehler beim Erstellen einer Phishing-E-Mail. Wenn eine E-Mail unprofessionell klingt, sollten Sie dies wie eine rote Fahne werten, dass die E-Mail eine Fälschung sein kann.
6.) Gefälschte und verschleierte Links
Phisher fügen Links in ihre E-Mails ein, um Sie zu gefälschten Websites, die wie echte Websites aussehen, zu locken. Dadurch wollen sie Ihre Anmeldeinformationen stehlen oder Sie auf Websites führen, die Ihren Computer mit Malware infizieren. Um herauszufinden, wohin ein Link Sie wirklich führt, fahren Sie mit dem Mauszeiger über den Hyperlink, ohne zu klicken. Wenn die angezeigte URL nur eine IP-Adresse ist, nicht mit der URL übereinstimmt, die im E-Mail-Inhalt angezeigt wird oder lang und verwirrend ist, aber einen vertrauten Begriff enthält, handelt es sich wahrscheinlich um einen Phishing-Link. Dieser kann so aussehen: https://login.krankenhausXYZ.com.av6shj825.com/login.htm
„Sicherheitstechnologien der nächsten Generation können viele Bedrohungen stoppen, bevor sie den Nutzer erreichen. Bei denjenigen Bedrohungen, die durchschlüpfen, ist das Verhalten der Mitarbeiter entscheidend, ob ein Angriff erfolgreich ist oder nicht“, erklärt Josip Benkovic, Regional Director Enterprise & Pubilc bei Palo Alto Networks. „Werden die Anwender dahingehend geschult, auf was sie zu achten haben, ist es weitaus weniger wahrscheinlich, dass sie einen Fehler machen und auf einen böswilligen Link oder Anhang klicken.“