Die Studie, die Sophos im letzten Herbst unter Endverbrauchern in den USA, Großbritannien und der DACH-Region durchführen ließ, brachte interessante Erkenntnisse zutage. So zeigten sich die Befragten in großer Mehrheit (63 Prozent) deutlich mehr besorgt über die Gefahren, die aus der digitalen Welt oder dem Terror erwachsen als über die Möglichkeit im eigenen Haus bestohlen zu werden. Es stellte sich auch heraus, dass die Furcht bei den meisten also groß, das Wissen über tatsächliche Bedrohungen hingegen gering ist und die Mehrzahl der Verbraucher die Gefährlichkeit von Ransomware, Phishing und Co. falsch einschätzte. Gleichzeitig bestand die größte Sorge bei allen Befragten darin, durch Datendiebstahl finanzielle Verluste zu erleiden.
Erstaunlich inkonsequent erweist sich vor diesem Hintergrund nun ein weiterer Aspekt, der durch die Studie ebenfalls ans Licht kam: Die Sicherheit der Daten wird zu sorglos und im guten Glauben gehandhabt. So weiß man zwar, dass es Bedrohungen gibt, kennt sie aber nicht. Man weiß auch, dass man sich schützen sollte, in den Schutz etwa vor finanziellem Schaden investiert man allerdings nicht gern. Die Organisation der Datensicherheit und die Beratung hierfür übernehmen allzu oft nicht Profis, sondern vermeintlich gut informierte Vertraute. Das könnte sich für viele als gefährliches Spiel erweisen.
Vertrauen in vertraute Menschen – gut im Leben, eine Gefahr für die Datensicherheit
Ein paar Zahlenbeispiele: Beinahe die Hälfte der Befragten gab an, mit Phishing nicht vertraut zu sein oder es als geringfügige Gefahr zu erachten. Tatsächlich sind Phishing-Attacken das unangefochtene Haupt-Einfallstor für Datendiebstahl. Dreißig Prozent aller befragten Endverbraucher und sogar 54 Prozent in der DACH-Region äußerten sich eher unbesorgt über Ransomware. Tatsächlich hat die Erpressungssoftware inzwischen auch bei Angriffen auf Privatpersonen absolute Hochkonjunktur, Tendenz weiter steigend.
Gut 55 Prozent eben dieser Befragten gaben wiederum an, ihrerseits andere – Freunde, Verlobte, Kinder, Eltern, Enkel, Onkel, Tanten, etc. – in Sachen Computer- und Datensicherheit zu beraten. 32 Prozent hiervon sind sich jedoch nicht hundertprozentig sicher, dass der von ihnen betreute Computer ein regelmäßiges Backup erfährt oder sie selbst tatsächlich in der Lage sind ein ordentliches Backup der Geräte durchzuführen und im Bedarfsfall Daten auch wieder zu rekonstruieren. 25 Prozent gaben zudem an, nicht ganz sicher zu sein, dass die ihnen anvertrauen Geräte von Freunden oder Verwandten tatsächlich wirksam vor Hackern oder Viren geschützt sind.
„Grundsätzlich ist es positiv, dass private Anwender sich überhaupt digitaler Bedrohungen bewusst sind und Begrifflichkeiten wie Hacking, Phishing oder Ransomware ihnen zunehmend vertraut sind“, sagt Michael Veit, Sicherheitsexperte bei Sophos in Wiesbaden. „Zur eigenen Sicherheit sollte aber jeder selbst so viel wie möglich über die Maschen und Techniken von Cyberkriminellen erfahren und auch Möglichkeiten zum Schutz vor Datendiebstahl etc. kennen lernen. Es gibt zum Beispiel kostenlose Produkte wie etwa „Sophos Home“, das Endverbrauchern Sicherheit auf dem Niveau unserer Firmenlösungen bietet.“ Wichtig ist zudem, sich professionellen Rat zu holen, so Michael Veit weiter. „Menschen, die andere betreuen, möchte ich raten, den besten Freund, die Verlobte oder Mutter lieber an einen Profi zu verweisen, wenn man sich seiner Fähigkeiten in der Datensicherheit nicht hundertprozentig sicher ist. Denn läuft etwas richtig schief, kann neben den persönlichen Daten im schlimmeren Fall auch das Vertrauen großen Schaden nehmen.“