Viele Unternehmen zögern noch bei Projekten rund um das Industrial-Internet of Things – und führen dabei meist drei zentrale Bedenken ins Feld. Der international agierende ERP-Anbieter IFS erläutert, warum diese Bedenken falsche Mythen sind.
Das Industrial-Internet of Things (IIoT) entwickelt sich rasant. Das ist auch kein Wunder, denn Branchen wie die Fertigungsindustrie, das Transportwesen oder die Energiewirtschaft können vom Internet der Dinge ganz besonders profitieren. Dennoch gibt es nach wie vor zögernde Entscheidungsträger in den Unternehmen, die IIoT-Projekte auf die lange Bank schieben. Der Grund dafür sind meist drei weit verbreitete Bedenken. IFS erläutert, warum sie sich bei genauerer Überprüfung aber als unwahre Mythen erweisen.
Mythos 1: Wir müssen auf Standards warten. Standardisierung wird im IIoT auf Jahrzehnte hinaus keine große Bedeutung gewinnen. Der Grund: In der Industrie kommen die Maschinen und Anlagen über viele Jahre oder sogar mehrere Jahrzehnte hinweg zum Einsatz. Selbst wenn die Hersteller die neuesten Generationen ihrer Betriebsmittel mit Technologien ausstatten, die einem bestimmten IIoT-Standard entsprechen, wird es Jahrzehnte dauern, bevor Unternehmen all ihr vorhandenes Equipment damit ersetzen. Industrieunternehmen sollten sich deshalb darauf vorbereiten, individuelle Integrationslösungen zu entwickeln und ihre vorhandenen Betriebsmittel mit Sensoren und Kommunikationstechnologien nachzurüsten.
Mythos 2: Der Einschnitt ist viel zu groß. Beim Stichwort Internet of Things kommen vielen Menschen automatisch Unternehmen mit disruptiven Geschäftsmodellen wie der Online-Fahrdienst-Vermittler Uber oder der Video-Streaming-Dienst Netflix in den Sinn, die komplette Branchen auf den Kopf gestellt haben. Das IIoT entwickelt aber in den allermeisten Fällen das vorhandene Geschäft weiter, anstatt es grundlegend zu verändern. Sein Erfolg stellt sich vor allem in kleinen, gut umsetzbaren Schritten ein, die vorhandene Prozesse schon heute verbessen. Höhere Produktivität, bessere Qualität, schnellere Markteinführung von Produkten, Prozessoptimierungen, Kostensenkungen oder eine verbesserte Entscheidungsfindung – das sind die Haupttreiber hinter dem Industrial-Internet of Things.
Mythos 3: Es ist einfach zu teuer. Vor einigen Jahren mag diese Einschätzung noch richtig gewesen sein. Aber inzwischen sind die Preise für IIoT-Hardware und -Software deutlich gefallen. Außerdem ist das Internet mittlerweile wesentlich breiter und kostengünstiger verfügbar. Das macht es einfacher als jemals zuvor, auch Maschinen in der Fabrik oder Anlagen im freien Feld zu integrieren. Last but not least stehen heute kosteneffiziente IoT-Plattformen in der Cloud zur Verfügung, die rasch einsatzbereit sind und massive Rechen- und Speicherkapazitäten bieten. Zusammengenommen gibt das Unternehmen die Möglichkeit, IIoT-Projekte mit geringem finanziellen Risiko zu starten.
„Es gibt keinen Grund, IIoT-Projekte zurückzuhalten“, sagt Dan Matthews, Chief Technology Officer bei IFS. „Wenn Unternehmen das Thema angehen, sollten sie sich allerdings von einer entscheidenden Frage leiten lassen: wie können sie ihre IIoT-Daten operationalisieren. Es reicht nicht, nur die Daten zu sammeln und zu analysieren. Die Erkenntnisse der Analysen müssen auch zu Handlungen führen, die die Geschäftsabläufe verbessern – seien es optimierte Wartungspläne, höhere Service-Levels, verbesserte Logistik, bessere Produkte oder die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.“ (IFS)