Die Wahl einer Backup- und Recovery-Lösung ist nicht trivial

Eine Backup-Recovery-Lösung sollte still und leise im Hintergrund laufen und von den IT-Administratoren nur dann Zeit abverlangen, wenn ein Test durchgeführt wird oder wenn tatsächlich etwas wiederhergestellt werden muss. Damit das so bleibt, müssen die Systeme zur Datensicherung den Änderungen der IT-Infrastruktur oder den Gefahrenpotenzialen angepasst werden – nicht selten durch den Wechsel auf eine neue Backup-Recovery-Lösung. Auch wenn es während der letzten Jahre den Anschein macht, dass das Backup und Recovery maßgeblich dem Cyberschutz dient – was prinzipiell nicht falsch ist – muss ein modernes Backup-Recovery auch den traditionellen Aufgaben genügen. In beiden Fällen sollten die IT-Verantwortlichen neben der Kosten-Nutzen-Kalkulation genau prüfen, welche Funktionen sie heute und künftig benötigen – unabhängig ob für onpremise oder für die Cloud. Deniz Alboyaci, Regional Sales Director bei Arcserve, beleuchtet sechs Aspekte, die jenseits des Cyberschutzes bei der Wahl einer Backup-Recovery-Lösung von entscheidender Bedeutung sind:

  1. Hauptgründe für den Restore-Fall: Es gibt viele Gründe für die Notwendigkeit einer Wiederherstellung: Cyberbedrohungen, Naturkatastrophen und häufig menschliches Versagen. Bis zu 60 Prozent der Restore-Fälle stellen Daten wieder her, die von Mitarbeitern versehentlich gelöscht, verändert oder sogar verloren wurden. Ergo ist es wichtig eine Lösung zu wählen, die Daten schnell, unkompliziert und mit einem geringen RPO (Recovery-Point-Objective) wiederherstellen kann, ohne die Ressourcen IT-Administration zu sehr zu belasten.
  2. Art der Lizensierung: Es macht Sinn, alle Möglichkeiten der Datensicherung und -wiederherstellung auf einer Plattform zur Verfügung zu haben. Allerdings existieren am Markt sehr unterschiedliche Lizenzmodelle und Pakete, in denen Funktionen enthalten sind oder gebucht werden können. Im Trend liegen Abo-Lizenzmodelle pro TB Datenvolumen, pro VM oder pro Core. Dennoch kann es im einen oder anderen Fall vorteilhaft sein, auch andere Lizenzmodelle in Betracht zu ziehen und einer wirtschaftlichen Kalkulation zu unterziehen. Nicht selten erweisen sich Lizenzen über einen physischen Sockel oder Kauflizenzen als lukrative Alternative. Daher ist es bei der Wahl eines Anbieters wichtig, dass dieser unterschiedliche Lizenzmodelle anbietet, um die bestmögliche Variante individuell für das Unternehmen wählen zu können.
  3. Plattform Backup und Disaster-Recovery: Eine Datensicherungslösung beinhaltet neben dem Backup auch immer eine einfache Art der Wiederherstellung. Was insbesondere bei kleineren oder Mittelstandslösungen oft als zusätzliche Komponente zugebucht oder in die Infrastruktur integriert werden muss, ist das echte Desaster Recovery. Dieses ist im Falle von größeren Datenvorfällen immens wichtig, wenn ganze Systeme in kürzester Zeit und von entfernten Orten beziehungsweise aus der Cloud wiederhergestellt werden müssen. Diese Option sollte bereits als Standard in der Plattform integriert sein.
  4. Anbindung an Tape: Das preisgünstige Tape ist nicht tot, obwohl seit mindestens 20 Jahren dessen vermeintlicher Niedergang prognostiziert wird. The LTO Program berichtet von einem Rekordniveau bei der Nachfrage an Magnetbändern in den letzten Jahren. 2023 wurden Magnetbänder mit einer Gesamtspeicherkapazität von 152,9 Exabyte verkauft – das ist einen Zuwachs von 3,14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Daher sollten IT-Verantwortliche bei der Wahl eines Backup-Recovery-Systems unbedingt darauf achten, dass neben der Cloud und klassischen onpremise Plattensystemen auch die Anbindung und vor allem die Verwaltung von Tape-Lösungen inbegriffen ist.
  5. Verfügbarkeit von Appliances: Appliances haben für KMUs gerade in Zeiten knapper Ressourcen und Fachkräftemangel einen entscheidenden Vorteil gegenüber reiner Software, die entweder auf einem dedizierten Server oder einer VM installiert wird. Die in sich geschlossenen und optimierte Lösungen benötigen deutlich weniger Administrationsaufwand als Systeme, bei denen Software und Hardware getrennt gewartet werden müssen. Mit einem Installations-Wizzard ist die Grundkonfiguration schnell erledigt und im Falle einer Supportanfrage, ist nur ein zentraler Ansprechpartner vonnöten.
  6. Konsistente Sicherung von Datenbanken: Datenbanken konsistent zu sichern ist eine komplexere Aufgabe, welche viele Backup-Recovery-Lösungen für KMUs nicht beherrschen. Ist eine Datenbank groß, wie beispielsweise Oracle in der Produktion, SQL oder SAP R3 beziehungsweise SAP S/4HANA, ist es im Notfall meist keine Option ein komplettes System mit langen Stillstandzeiten wiederherzustellen. Benötigt wird ein Restore zu einer dedizierten Zeit und einem dedizierten Status der Datenbank. Besonders heikel und ist beispielsweise das konsistente Backup-Restore von Oracle Datenbanken mit oder ohne RMAN. Die wenigsten Backup-Restore-Anbieter können Oracle konsistent sichern und wenn, dann meist nur mit RMAN, was enorm hohe Kosten bedeutet. IT-Entscheider sollten nach einem Datensicherungslösung Ausschau halten, die alle gängigen großen Datenbanken konsistent sichern kann und Oracle-Datenbanken mit und ohne RMAN beherrschen.

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