EgoSecure hat dieses Jahr erstmals eine Home-Protection-Lösung auf den Markt gebracht. Ungewöhnlich für einen Security-Hersteller, der sich seit rund 12 Jahren dem B2B-Markt verschrieben hatte. Netzpalaver sprach mit Sergej Schlotthauer, CEO von EgoSecure, über den Schritt in den Consumer-Markt mit der Lösung „EgoSecure Home Data Protection“, dessen Ausrichtung und was dieses für das bestehende Business bedeutet.
#Netzpalaver: Nach 12 Jahren Erfahrung im Datenschutz für Businessdaten haben Sie kürzlich die erste Consumer-Version auf den Markt gebracht. Was ist Ihre Intention dabei?
Sergej Schlotthauer: Man beobachtet in der letzten Zeit eine immer größere Vermischung von der Arbeitswelt und der privaten Welt. Der Begriff Firmennetzwerk wird immer weiter aufgeweicht, weil es sich nicht mehr sauber trennen lässt, welche Geräte rein geschäftlich und welche rein privat genutzt werden. Aus Datensicht wachsen die beiden Welten immer mehr zusammen. Es reicht nicht mehr aus, ausschließlich die Firmengeräte zu schützen, denn dann ergeben sich Probleme mit den Geräten, die privat im Einsatz sind. Deswegen muss man als eine Firma, die sich dem Datenschutz verschrieben hat, auch Lösungen für beide Welten im Portfolio haben.
#Netzpalaver: Inwiefern unterscheidet sich „EgoSecure Home Data Protection“ von zahlreichen Security-Lösungen, die es bereits auf dem deutschen Markt gibt?
Sergej Schlotthauer: Die meisten Lösungen orientieren sich in zwei Richtungen: Virenschutz, und sicheres Surfen. Man will die Leute vor den bösen Hackern, Trojanern, Viren und vor Ransomware schützen. Das tun wir auch, unser Fokus, liegt dabei jedoch zusätzlich in den Bereichen Verschlüsselung und saubere Kommunikation, sowohl mit anderen Privatpersonen, als auch mit den Firmen. Insgesamt kann man sagen, dass unser Funktionsumfang deutlich größer ist, als bei den anderen Lösungen.
#Netzpalaver: Welche Tools/Features sorgen bei „EgoSecure Home Data Protection“ für eine rundum sichere Datenwelt?
Sergej Schlotthauer: Zu Home-Data-Protection gehört natürlich eine Antivirus-Lösung, die aber viele Anbieter in ihrem Portfolio haben. Die Kernfunktion ist aus unserer Sicht die Verschlüsselung. Dabei können wir neben USB-Stick, CD, DVD, externen Festplatten oder lokalen Ordnern vor allem die Cloud verschlüsseln, damit die Kommunikation sicher ablaufen kann. Man kann die Daten nicht nur in der Windows-Welt sauber verschlüsseln, auch iOS- und Android-Clients sorgen dafür, dass zum Beispiel die Daten in der Cloud sicher sind, man aber stets Zugriff darauf hat.
Außerdem haben wir einige Security-Features wie „Sicheres Löschen“ dabei, damit die Daten, die gelöscht wurden, auch wirklich entfernt sind und nicht wiederhergestellt werden können. Eine der größten Probleme, die Benutzer haben, sind Passwörter. Entweder sind sie zu schwach, man nutzt nur ein Passwort für sehr viele Bereiche, oder man kann sie sich nicht merken. Deswegen haben wir einen Passwortmanager integriert, damit man für jeden Bedarf verschiedene, sichere Passwörter einsetzen kann, ohne sich diese umständlich merken zu müssen. Zu guter Letzt beinhaltet Home-Data-Protection eine Power-Management-Lösung, „Green IT“. Da niemand gerne Geld für die Security ausgibt, spart man mit unserem Power-Management pro Jahr mehr ein, als die Lösung kostet. Energie wird nämlich nur dann verbraucht, wenn der Rechner tatsächlich in Benutzung ist. Mit unserer Lösung bekommt man also Security, die sich selbst bezahlt.
#Netzpalaver: Was sind die USPs der Lösung in Bezug auf die aktuellen Sicherheitsbedrohungen?
Sergej Schlotthauer: Und schon wieder sind wir bei der Verschlüsselung, wo wir uns bereits seit zehn Jahren in der Firmenwelt sehr wohl fühlen. Unser wichtigstes Merkmal ist die Usability. Natürlich muss die Verschlüsselung absolut sicher sein, das erwartet man ja. Die meisten Leute benutzen aber keine Verschlüsselung, weil die Handhabung zu kompliziert ist. Deswegen haben wir auch in der Firmenwelt eine Verschlüsselung entwickelt, die meistens absolut im Hintergrund agiert. Einmal eingerichtet, muss man sich um diese nicht mehr kümmern. Sie stört nicht den Arbeitsablauf, verlangsamt keine Prozesse und erfordert keine zusätzlichen, nervenden Tätigkeiten, deswegen gibt es keinen Grund mehr, die Daten nicht zu verschlüsseln. Auf diese Weise können die Nutzer die Daten sicher zum Kunden, kleineren Lieferanten oder auch nach Hause per USB-Stick transferieren. Noch einfacher ist die Einrichtung eines gemeinsamen Cloud-Storage, der vor allem sicher genutzt werden kann, weil er ebenfalls verschlüsselt ist. Da der Nutzer in seinem Handeln nicht eingeschränkt ist, sagen wir, alles läuft wie bisher, nur sicher.
#Netzpalaver: Warum ist es Unternehmen anzuraten, ihren Mitarbeiter auch neben der Arbeit eine Security-Lösung anzubieten oder zu empfehlen?
Sergej Schlotthauer: Wie gesagt, die beiden Welten von Business und Privatem wachsen immer mehr zusammen. Es gibt genügend Beispiele aus der Presse, die erläutern, welche Probleme auftreten, wenn nicht ausreichend abgesicherte Privatgeräte für die geschäftliche Nutzung in Firmen oder Behörden zum Einsatz kommen.
Man kann es Mitarbeitern schlecht verbieten, dass sie zu Hause nebenbei etwas Geschäftliches erledigen, wie gesagt der Trend geht genau in diese Richtung. Man sollte es einfach sicher gestalten. Verbote oder Schulungen bringen nur bedingt etwas. Eine Sicherheitslösung, die den Nutzer bei der Arbeit nicht stört, sorgt dafür, dass die Daten sicher bleiben. Und das liegt sehr stark im Interesse der Unternehmen.
#Netzpalaver: Legen bereits viele Unternehmen Wert darauf, dass die Daten ihrer Mitarbeiter auch im Privaten geschützt sind?
Sergej Schlotthauer: Ja wir haben viele interessante Gespräche mit den Kunden, die unsere Lösung auch ihren Mitarbeitern empfehlen oder sie sogar direkt kaufen wollen.
#Netzpalaver: Was plant EgoSecure für die Zukunft? Können Sie schon etwas verraten?
Sergej Schlotthauer: Security ist ein Feld, in dem die Arbeit nie ausgeht. Natürlich müssen wir auch auf aktuelle Bedrohungen reagieren. Kurzfristig integrieren wir in unsere Lösung die Applikationskontrolle, um den Kunden aus unserer Sicht den besten Ransomware-Schutz sowie einige coole Features aus dem Device-Management zu geben.
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