Ausfälle der IT-Infrastruktur erschweren die digitale Transformation

error-63628_1920Plötzliche IT-Ausfälle können den Geschäftsbetrieb erheblich bedrohen, wie die jüngsten Beispiele bei British Airways und WhatsApp zeigen. Da der Anteil digitalisierter Geschäftsprozesse  aufgrund der digitalen Transformation noch steigen wird, erhöht sich dieses Risiko sogar noch. So setzen 96 Prozent großer und mittelgroßer Unternehmen  (durchschnittliche Größe der befragten Unternehmen liegt bei 7.500 Beschäftigten) weltweit auf die digitale Transformation, um mit innovativen Technologien ihre Geschäftsmodelle und -prozesse zu optimieren sowie internen und externen Anwendern permanenten Zugriff auf Dienste, Apps und Daten, rund um die Uhr bieten zu können. Jedoch können viele Unternehmen diese Erwartungen nicht erfüllen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Enterprise Strategy Group (ESG) im Auftrag von Veeam Software.

IT-Verantwortliche aus 24 Ländern, darunter Deutschland, wurden innerhalb der Studie befragt. Dabei prognostizieren 77 Prozent der hiesigen Unternehmen eine Verfügbarkeitslücke, nämlich eine Diskrepanz zwischen den Erwartungen der Anwender auf schnellen, ungehinderten Zugang zu Daten und Anwendungen, und den Services, die IT-Abteilungen aktuell bereitstellen können. Unternehmen müssen für diese Lücke durchschnittlich rund 20,4 Millionen Euro pro Jahr bereitstellen. Hierzulande ist es 65 Prozent der befragten IT-Verantwortlichen nicht einmal möglich, die finanziellen Schäden durch Systemausfälle zu bewerten.

IT-Ausfälle behindern Digitalisierung

Weltweite Umfrage offenbart Verfügbarkeits- und Datensicherungslücke in Unternehmen
Weltweite Umfrage offenbart Verfügbarkeits- und Datensicherungslücke in Unternehmen

Für die digitale Transformation ist eine kontinuierliche Verfügbarkeit, also der  unterbrechungsfreie Zugang zu IT-Services, eine zentrale oder wichtige Voraussetzung, so sehen dies rund 70 Prozent der Befragten. 72 Prozent der Unternehmen in Deutschland betrachten dies ähnlich und geben an, dass IT-Ausfälle aufgrund von Hacker-Angriffen, Infrastruktur- und Netzwerkausfällen sowie Naturkatastrophen ihre Digitalisierungsinitiativen und Innovationen erheblich behindern.

Anforderungen und Wirklichkeit bei der Datensicherung weichen ab

Ebenso werden Datensicherungslücken, die entstehen, wenn Zeitfenster für die Datensicherung größer sind als der maximal tolerierbare Datenverlust, von 77 Prozent der Befragten als große Gefahr in Ihrer IT-Organisation gesehen. Im Durchschnitt können deutsche Unternehmen laut eigenen Angaben bei geschäftskritischen Anwendungen ein “Verlustzeitfenster” von 48 Minuten verkraften. Aktuell liegen aber laut den IT-Verantwortlichen zwischen den entsprechenden Sicherungsprozessen derzeit 102 Minuten, also mehr als doppelt so viel Zeit – ein hohes Risiko für den wirtschaftlichen Erfolg und für das Unternehmenswachstum.

IT-Ausfälle kosten Geld und Vertrauen

Mangelnde Datenverfügbarkeit beeinträchtigt die digitale Transformation
Mangelnde Datenverfügbarkeit beeinträchtigt die digitale Transformation

Durchschnittlich 45 Minuten steht ein Server bei einem ungeplanten Ausfall in Deutschland still. Solche IT-Ausfälle verursachen Kosten, die 2016 um 36 Prozent gegenüber 16 Millionen Dollar im Jahr 2015 anstiegen. Zudem wissen alle Befragten, dass Ausfälle und Datenverluste Auswirkungen zur Folge haben, die sich nicht genau beziffern lassen: So fürchten 44 Prozent der IT-Verantwortlichen in Deutschland abnehmendes Kundenvertrauen und 25 Prozent sogar einen Schaden für die Marke. Ebenso wirken sich die IT-Ausfälle auch auf  die interne Organisation aus: So beobachten 35 Prozent der Befragten einen Verlust des Mitarbeitervertrauens. Um Auswirkungen der IT-Pannen zu beheben, wurden bei 29 Prozent der Unternehmen Ressourcen von strategischen Projekten abgezogen.

Keine Toleranz bei Ausfällen

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass die IT in den meisten Unternehmen – darunter auch große, internationale Konzerne – mit den Anforderungen der Fachbereiche nicht mithalten kann. So wissen 70 Prozent der CIOs, dass digitale Initiativen von großer Bedeutung für Management und Fachabteilungen sind. Jedoch müssen sie gleichzeitig  auch für eine hohe Datenverfügbarkeit und Datenschutz sorgen. Es zeigt sich, dass die Prozesse für Backup und Recovery immer komplexer werden, die Zeitfenster kleiner und die Angriffe von außen häufiger.

Aber private wie auch Geschäfts-Anwender tolerieren keine Ausfälle – der permanente Zugriff auf Daten und Anwendungen muss garantiert sein. IT-Abteilungen sollten daher das wenig beliebte Thema Backup und Recovery wieder stärker in den Fokus stellen. Auch IDC bestätigt dies: die Analysten prognostizieren, dass die Ausgaben für Datensicherungs- und Wiederherstellungssoftware bis 2020 stärker wachsen werden als die IT-Ausgaben insgesamt. Daher müssen IT-Organisationen also Budget aus anderen Bereichen abziehen, um durch verstärkte Investitionen in Datensicherungslösungen auch die strengen Verfügbarkeitsvorgaben aus den Fachbereichen einhalten zu können – auch, um die hohen Erwartungen der Kunden erfüllen zu können.

Über die Studie

Entwickelt und durchgeführt wurde die Befragung von der Enterprise Strategy Group (ESG), einem führenden IT-Analystenhaus sowie Marktforschungs- und Beratungsunternehmen, im Auftrag von Veeam. Hierfür hat ESG Ende 2016 IT-Entscheider in Unternehmen und Behörden mit mindestens 1.000 Beschäftigten online befragt. Insgesamt nahmen 1.060 IT-Entscheider in 24 Ländern an der Befragung teil. Dazu zählen neben Deutschland auch Australien, Belgien, Brasilien, China, Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Hongkong, Indien, Israel, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Niederlande, Russland, Saudi Arabien, Singapur, Schweden, Thailand, die USA sowie die Vereinigten Arabischen Emirate.

 

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