Sechs Kernaspekte für geschäftlichen Erfolg

entrepreneur-1340649_1920Die Geschäftswelt hat sich im Verlauf der letzten Jahre komplett gewandelt. Die Weltwirtschaft ist in stetiger Bewegung. Alte Institutionen bröckeln dahin, ehemalige ‚Emerging Markets‘ im Osten, in Lateinamerika oder Afrika sind heute die Orte, an denen sich Chancen (aber auch Bedrohungen) auftun.

All das führt zu einem zunehmend fragmentierten Wettbewerb: Für Unternehmen ist es schwieriger denn je, sich zu differenzieren und Regeln für Erfolg zu formulieren. Die Herausforderung für die Geschäftswelt ist klar: Anpassen oder untergehen. Immer mehr Unternehmen sehen eine Anpassung als Chance, ihre geschäftlichen Prozesse zu wandeln und ihre Go-to-Market-Strategien radikal zu überdenken.

Ein Kern-Element dieser Transformation ist ein grundlegend neuer Ansatz, Technologie zur Erzielung von geschäftlichen Erfolgen zu nutzen. Die Unternehmens-Infrastruktur wird heute an wichtigen operativen Zielen – Agilität, Service-Geschwindigkeit und die Fähigkeit, für ein außergewöhnliches Nutzer-Erlebnis zu sorgen, ausgerichtet und Innovationen und Kundenzufriedenheit stehen im Fokus: operative Abläufe werden automatisiert und neu ausgerichtet, um dafür zu sorgen, dass Kunden bekommen, was sie wollen, wann sie es wollen und das schneller und effizienter als jemals zuvor.

Das Interessante daran: Ganz gleich, welche Branche, welcher Standort – die Ziele sind identisch. Die Mehrheit der Wirtschaftsführer ist überzeugt, dass durch Fokussierung auf sechs gemeinsame Faktoren, zukünftig unternehmerischer Erfolg erreicht werden kann.

  1. Agilität, Effizienz und Performance

Nach Ansicht vieler Unternehmen hat die globale Expansion Altlasten in Form von disparaten Systemen und Anwendungen entstehen lassen. Ihr Betrieb ist kostspielig und hat nichts mit dem aktuellen Business-Modell zu tun und das obwohl es sich niemand erlauben kann, dass veraltete Technologie die unternehmerische Performance ausbremsen, wenn die Time-to-Market für den geschäftlichen Erfolg entscheidend ist.

Für viele Firmen und Behörden ist heute Software-Defined-Networking (SDN) der Schlüssel für eine wirksame Netzwerk-Transformation. Hierdurch sind sie in der Lage, ihre Netzwerke so zu organisieren, dass Anwendungen nur nach Bedarf und überaus flexibel auf umlagenfinanzierter Basis auf Ressourcen zugreifen. Dadurch erhöht sich die betriebliche Effizienz, und die Inbetriebnahme von Services und Anwendungen wird beschleunigt.

In einer SDN-Umgebung wird die Steuerintelligenz – die regelt, wie Daten behandelt werden – vom eigentlichen physischen Transport der Daten getrennt. Damit können zahlreiche der derzeit in physikalischer Form existierenden, dedizierten Netzwerk-Einrichtungen virtualisiert werden. So entsteht ein ausgefeiltes und dennoch zentral gut steuerbares Netzwerk. Einfach ausgedrückt: SDN gibt Unternehmen die Möglichkeit, mit geschäftlichen Entwicklungen Schritt zu halten und dadurch besser auf User, Kunden und Marktchancen zu reagieren.

Ein wichtiger Aspekt der Transformation ist die Frage, wie die Beziehung zwischen Kunde und Serviceprovider aussehen soll. Firmen und Behörden suchen parallel nach Sourcing- und Servicemodellen, die sich einer beweglichen Geschäftsstrategie anpassen können und transparente Preisgestaltung sowie simple Bereitstellungsstrukturen bieten. Denn was aus Unternehmenssicht eigentlich reduziert werden soll, ist die von der Planung bis zum Ergebnis benötigte Zeit. Dabei kommt es nicht darauf an, wer was macht. Der Fokus liegt auf dem Abbau von Hindernissen auf dem Weg zu angemessenem Reagieren auf Veränderung und zu beschleunigter Innovation.

Am Ende kommt dabei eine agile IT-Umgebung heraus – mit Netzwerken, die den Kundenservice voranbringen, die sich eng an den geschäftlichen Bedürfnissen orientieren und so das Unternehmen beim Erreichen seiner Ziele unterstützen.

  1. Sicherheit und Compliance

Moderne Unternehmen produzieren immer größere Mengen von ‚Big-Data‘, sie greifen darauf zu, teilen und speichern sie und hoffen, dass sie das Potenzial haben, den Wandel bei geschäftlichen Chancen und betrieblichen Abläufen herbeizuführen. Das Problem ist: Big-Data sind gleichbedeutend mit ‚Big-Risk‘, denn es handelt sich bei diesen Daten um Kundeninformationen, um Preisgestaltungen, Produktstrategien oder Business-Pläne. Dieses geistige Eigentum zu schützen ist ein absolutes Muss. Es nicht zu tun, bedeutet nicht nur finanzielle Verluste, sondern auch eine mögliche Schädigung der Reputation und dieses kann sich sehr lange nachteilig auswirken.

Sicherheit ist daher für das Unternehmen eine Angelegenheit von entscheidender Bedeutung. Investitionen in Sicherheitsanalysen und Cyber-Intelligence tragen dazu bei, die Bedrohung durch Outsider (und zunehmend Insider!) abzuschwächen. Abhilfe in Sicherheitsfragen können aber auch simple Basics leisten, wie der Verizon-Data-Breach-Investigations-Report Jahr für Jahr aufs Neue feststellt.

Damit gemeint ist, dass man mit üblichen Angriffsmustern vertraut ist und grundlegende Verteidigungsmechanismen dagegen installiert. Dass man weiß, wo sich welche Daten befinden (und dafür sorgt, dass sie verschlüsselt sind), und auf ungewöhnliches Verhalten achtet. Nicht zu vergessen ist der Faktor Mensch. Bei den zunehmenden Phishing-Angriffen bildet gut geschultes Personal die erste Verteidigungslinie.

Auch die Forderung nach Compliance hat ihren Grund. Bei den meisten Standards geht es um die Minderung von Risiken. Firmen oder Behörden, die nicht die neuesten Compliance-Anforderungen erfüllen, öffnen praktisch selbst den Risiken die Tür. Wichtig ist auch: Bei der Gesetzgebung zum Datenschutz geht es nicht länger um Compliance im Sinne von Best-Practice, sondern um Compliance im Sinne von Rechtsvorschriften. Die hierfür erforderliche Expertise wird mit weiterwachsenden Qualifikationslücken zur Mangelware.

  1. Solide und dennoch flexible Governance

Nach der Schaffung einer sicheren, flexiblen IT-Infrastruktur ist Governance an der Reihe. Hier geht es darum, robuste Prozesse und Tools in einfacher und geradliniger Form zusammenzufassen. Dadurch ist garantiert, dass Technologie maximal genutzt wird. An dieser Stelle kann man Technologie tatsächlich auch dazu einsetzen, sich selbst zu managen – nach unerwarteten Ereignissen Ausschau halten, bedenkliche Bereiche melden und im Rahmen von kontinuierlichem Prozessmanagement nachvollziehbare Fixes anzustoßen, die dafür sorgen, dass alles weiter in die richtige Richtung läuft. Aber auch hier ist der menschliche Aspekt wichtig. Das Team, das diesen Governance-Anforderungen nachkommt, muss die Verbindungen zwischen Technologie und Geschäft verstehen und permanent an deren Stärkung arbeiten.

Am wichtigsten für Unternehmen ist, dass Prozesse nicht die Überhand gewinnen und den Blick auf die eigentliche Mission versperren und zum im Mittelpunkt aller Aktivitäten werden. Kontinuierliche Evaluierung der Performance muss hier eine entscheidende Rolle einnehmen. Die Eliminierung überflüssiger Prozesse ist ebenso wichtig wie die Einführung neuer Prozesse, wenn dies zum geschäftlichen Vorankommen beiträgt.

  1. Technologie als Enabler

Die Nutzung von Technologie, so dass Mitarbeiter möglichst effizient arbeiten können, kann zum echten Differenzierungsmerkmal werden. Das bedeutet: Technologie bewusst einsetzen, damit Mitarbeiter mit unterschiedlichsten Endgeräten unabhängig vom Standort und jederzeit bei Bedarf auf Informationen in unterschiedlichsten Formaten zugreifen können.

Mobile-Device-Management- und Content-Bereitstellungssysteme sind dabei von entscheidender Bedeutung. Anwendungen werden über den Desktop hinaus nahtlos und sicher für immer smartere, noch mobiler einsetzbare Devices bereitgestellt. Speicherung und Bereitstellung erfolgen in der Cloud, wodurch Agilität und Produktivität gesteigert und ein Wandel bei den Geschäftschancen herbeigeführt wird. Und das bürointerne Intranet wird zu vertrauenswürdigen sozialen Workspaces für mehr Kollaboration und Innovation.

Noch wichtiger natürlich: Es geht darum, eine Erlebniswelt zu schaffen, die das Unternehmen wie aus Sicht eines Verbrauchers erscheinen lässt. Dabei kann es dem Benutzer egal sein, wie etwas geschieht. Für ihn ist viel interessanter, was die Technologie für ihn tun kann. Es kommt also vor allem auf den kumulativen Effekt von Technologie an, nicht auf die einzelnen Schritte in der Technologiekette. IT-Teams, die von Grund auf verstehen, wie das Unternehmen funktioniert, werden am besten in der Lage sein, diese Vision umzusetzen.

  1. Kundenkenntnis

Die Art und Weise, wie ein Unternehmen die Interaktionen mit seinen Kunden managt, hat unmittelbaren Einfluss auf Marke, Reputation und die Resultate des Unternehmens.

Technologie ist hier bereits integraler Bestandteil: Zentralisierte Callcenter, Remote-PC-Agents und Online-Bestellung sind mittlerweile Teil unseres Alltags. Kunden sind es gewöhnt, dass man sich an sie ‚erinnert‘, sie möchten darüber hinaus aber auch erkannt werden – ein nicht unbedeutendes Unterscheidungsmerkmal.

Den Kunden ‚kennen‘ lautet die Antwort: Mit Hilfe von Data-Mining wird versucht, eine altmodische Wissensgrundlage nachzubilden. Man nutzt Social-Media für den Kundendialog, und mit standortbasierter Technologie hilft man dem Kunden, das zu finden, was er sucht, wenn er es sucht. Mit all dem machen sich Unternehmen die Macht der Crowd zunutze, ohne sie zu vergrätzen. Den Kunden in die Marke einzubeziehen kann zum Aufbau einer ‚realen‘ Beziehung in einer virtuellen Welt beitragen, in der der echte Wert auf beiden Seiten wahrgenommen und erkannt wird

  1. Innovation

Das ist das letzte Puzzleteil. Hierbei geht es um die aktive Ermunterung zur Nutzung von ohnehin im Unternehmen vorhandenem Wissen. Viel zu wenige Unternehmen nutzen das geistige Eigentum, über das sie verfügen, maximal aus.

Der heilige Gral ist hier die Schaffung einer Kultur, in der die Mitarbeiter das Gefühl haben, dass ihre Einbringungen geschätzt werden und dass sie in der Erfolgsstory des Unternehmens eine Rolle spielen. Kritisch zu sehen ist dagegen die Herbeiführung einer Top-down-Unternehmenskultur. Technologie kann auch hier ein wichtiger Enabler im Prozess sein: Social-Collaboration-Tools, Unified-Communications and Collaboration, Teilen von Informationen – sie alle spielen bei der Ermöglichung eines effektiven Dialogs eine Rolle. Aus diesem Dialog entstehen Ideen und daraus Lösungen, und mit diesen Lösungen ergeben sich neue Geschäftschancen.

Und schließlich …

Die Festlegung der Ausgaben für die IT zählt zu den abschließenden Überlegungen. Die Art und Weise, in der vorausschauende Unternehmen diese Position betrachten, hat sich deutlich verändert. In der Vergangenheit war die Entscheidung von der Unternehmensleitung (sprich: vom Chef), von der Gewichtung der Menschen (= große Abteilungen) und davon abhängig, wer am lautesten schreit (= Störungen). Heute ist die Ausgabenhöhe zunehmend davon abhängig, wie wichtig die Benutzerfunktion, die Daten oder die Anwendung für das Unternehmen ist. Die Rangfolge wird hierbei vom Unternehmen selbst festgelegt. Fakt ist: Vor der IT sind nicht alle gleich. Lohnbuchhaltung und Lieferkette in Schwung zu halten ist wichtiger als Personalabteilung und Marketing. Wie Unternehmen diese Grundbausteine einstufen, ist zunehmend entscheidend dafür, wie intensiv sich die IT-Abteilung um sie kümmert.

Vor allem besteht kein Zweifel, dass Technologie für den geschäftlichen Erfolg heute und morgen eine entscheidende Rolle spielt. Firmen und Behörden, die den Anforderungen des digitalen Wandels am besten gerecht werden, sind ganz vorne mit dabei. Mit diesen sechs Punkten zu beginnen, ist kein schlechter Start.

Von Rich Montgomery ist Group Vice President, International bei Verizon und verantwortlich für die Aktivitäten des Unternehmens im Geschäftsfeld Verizon Enterprise Solutions im Asien-Pazifikraum, in Europa, im Mittleren Osten und in Afrika (EMEA). Linkedin

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