Deswegen kauft Cisco den SD-WAN-Hersteller Viptela

Mathias Hein, Consultant, Buchautor, Redakteur
Mathias Hein, Consultant, Buchautor, Redakteur

Cisco kauft den SD-WAN-Hersteller Viptela, rundet damit sein SD-WAN-Portfolio ab und setzt seinen Übergang zu einem softwarezentrischen Geschäftsmodell fort.

Der Kauf von Viptela kostet Cisco etwa 610 Millionen Dollar und zielt vor allem darauf ab, dass eigene SD-WAN-Portfolio um die Funktionalitäten zu erweitern, die über die Cloud bereitgestellt werden. Dazu plant Cisco das Cloud-First-Network-Management, die Orchestrierung und die Overlay-Technologien von Viptela mit seinen Routing-Plattformen, Services und SD-WAN-Fähigkeiten zu kombinieren.

Die SD-WAN-Technologie bietet für die Unternehmen neben den Kostenvorteilen weitere Benefits:

  • Mit „Netzwischern“ (lurzzeitige Ausfälle im Zeitbereich von wenigen Sekundenbruchteilen, bei denen die Energieversorgung automatisch wieder hergestellt wird) umzugehen und das WAN vor Netzfehlern zu schützen.
  • Die Konfigurationsänderungen innerhalb kürzester Zeit umzusetzen.
  • Die Netzwerkwege dynamisch zu orchestrieren,
  • Die Gewerke direkt mit der Cloud zu verbinden und dadurch den Betrieb zu vereinfachen.
  • Die Sicherheit zu erhöhen.

Da das Thema „SD-WAN“ langsam aber stetig zu einem wichtigen Element der Unternehmenskommunikation wird, kommt die Akquisition zum richtigen Zeitpunkt. Die Nutzung dieser Technologie ist immer noch begrenzt, aber das Kundeninteresse steigt zunehmend, was letztendlich in weiteren Realisierungen bzw. Umsetzungen dieser Technologie münden wird. Der Fokus der Kunden liegt derzeit auf einer einfachen und problemlosen Bereitstellung von Services in Kombination mit umfassenden technischen Funktionen. Durch den Zukauf von Viptela verfügt Cisco jetzt über ein umfassendes Portfolio an „on-premesis“, hybriden und Cloud-basierten SD-WAN-Lösungen.

Cisco stellt seit mehreren Jahren SD-WAN-Dienste zur Verfügung. So stellt die Cisco-Intelligent-WAN-Lösung ein lokales SD-WAN-Angebot für Unternehmen dar, die erweiterte Routing-Funktionen benötigen. Cisco-Meraki stellt darüber hinaus die notwendigen cloudbasierte Unified-Threat-Management-Funktionalität bereit. Durch die Viptela-Akquisition zielt Cisco darauf ab, mehr Möglichkeiten für den Bereich der Unternehmens-Niederlassungen und der WAN-Realisierung zu bieten, um damit besser auf die unterschiedliche Größen- und Skalenanforderungen reagieren zu können. Gleichzeitig spekuliert Cisco darauf durch die zusätzlichen SD-WAN-Fähigkeiten den Übergang zu einem softwarebasierten Geschäftsmodell beschleunigen zu können.

Viptelas bietet eine offene Plattform für das Management der Software-Defined-WANs aus der Cloud heraus und ergänzt dadurch die Cisco-Intelligent-WAN-Lösung. Die Viptelas-Lösung gilt auch als reifer als Ciscos Meraki. Daher ist mittelfristig eine Vereinigung von #Viptela, Intelligent-WAN und #Meraki absehbar. Dadurch würde auch den Kunden eine einzige Lösung geboten und sie müssten nicht mehr unter mehreren konkurrierenden Produkten auswählen.

Fazit

Die Kunden suchen nach SD-WAN-Lösungen für die Verwaltung und die Orchestrierung ihrer WAN-Implementierungen, um den Zugang der Unternehmensnetzwerke zu #Cloud-Lösungen zu verbessern, zumal das Netzwerkmanagement aufgrund der zunehmenden Unternehmensmobilität und dem Internet of Things (IoT) die Komplexität weiter anwachsen lässt. Die Kombination beider Unternehmen und das breitere Produktspektrum stärkt die Position von Cisco im #SD-WAN-Markt.

#Netzpalaver