Service-Provider müssen besser auf neue IoT-Gefahren vorbereitet sein

hacker-1872304_1920F5 Networks rät europäischen Service-Providern dringend dazu, ihre Schutzmaßnahmen gegen großangelegte DDoS-Angriffe zu erhöhen. Dieser Aufruf erfolgt unter anderem aufgrund des vor Kurzem aufgetauchten Mirai-Botnets. Dieses infizierte hunderttausende IoT-Geräte, unter anderem Sicherheitskameras, um einen Rekordangriff mit über 620 GBit/s zu starten.

„Nur wenige haben erwartet, dass digitale Videorekorder oder vernetzte Kameras zu Angriffswaffen werden können“, sagt Ralf Sydekum, Technical Manager DACH bei F5 Networks vor dem Mobile World Congress, der Ende des Monats in Barcelona stattfindet. „In Zukunft muss das Netzwerk, genauer gesagt das Service-Provider-Netzwerk, für Sicherheit sorgen, da es diese Geräte unterstützt und näher an der Angriffsquelle ist.“

Deutlicher Anstieg von Bedrohungen

IoT-Geräte lassen sich aufgrund ihrer meist schwachen Sicherheitsvorkehrungen ohne großen Aufwand für DDoS-Attacken ausnutzen. Auch deswegen beobachtete das Security-Operations-Center (SOC) von F5 – das rund um die Uhr DDoS-, Betrugs- und Web-Application-Firewall-Services zur Forschung und Behebung bietet – einen Anstieg von 100 Prozent bei seinen DDoS-Kunden im Vergleich zum Vorjahr. Das SOC hat 2016 insgesamt 8.536 DDoS-Instanzen bearbeitet und entschärft.

So dürften IoT-geeignete Sicherheitslösungen beim Mobile World Congress (MWC) 2017 im Mittelpunkt stehen. Denn die Verbreitung, Leistung und Auswirkungen von vernetzten Geräten wachsen weiterhin exponentiell. IDC sagt voraus, dass der IoT-Markt bis 2020 mit einem jährlichen Wachstum von 15,6 Prozent auf 1,29 Billionen Dollar ansteigen wird. Dann besitzt gemäß den Marktforschern von Frost & Sullivan jeder Mensch durchschnittlich 5,1 vernetzte Geräte.

IoT wird Vorstandsthema

Das IoT wird auch immer mehr zum wichtigsten Punkt auf der strategischen Agenda der Unternehmensvorstände. Laut einer aktuellen Studie des Internet of Things Institute glauben 65 Prozent von 1.000 befragten Führungskräften weltweit, dass Unternehmen durch die Nutzung von IoT einen deutlichen Vorteil erhalten. Dieser Wandel führt zu einer deutlichen Belastung von Service-Provider-Netzwerken, insbesondere angesichts der Herausforderungen durch die Einführung und Optimierung von 5G-Netzwerken.

Aufgrund der zunehmenden Nutzung des IoT erkennt F5 weltweit einen deutlich steigenden Bedarf an Sicherheits- und Optimierungsdiensten bei Service-Providern. Im Mittelpunkt stehen dabei S/Gi Firewalls zum Schutz ihrer Infrastrukturen und Kunden, die Absicherung des Rechenzentrum-Perimeters sowie der Schutz IoT-basierter Anwendungen und Protokolle.

„Wir benötigen bessere Maßnahmen gegen Angriffe“, so Sydekum weiter. „Rechenleistung ist der Schlüssel dazu. Und wir brauchen intelligentere Wege, um mit Bedrohungen umzugehen. SSL-Offloading hilft bei der Verhinderung des Verschleierns von Angriffen durch Verschlüsselung und Verhaltensanalysen ermöglichen die Erkennung neuer Angriffe, die automatische Erzeugung von Signaturen sowie deren Austausch mit der Community – lokal und weltweit.“