IBMs „Watson for Drug Discovery“ soll helfen schnellere Therapien für Patienten zu entwickeln

pill-1884777_1920IBM Watson Health und Pfizer arbeiten zukünftig im Bereich der Immunonkologie zusammen. Das cloudbasierte kognitive Programm „Watson for Drug Discovery“ soll die immunonkologische Forschung bei Pfizer beschleunigen. Immunonkologie ist ein aufstrebender therapeutischer Ansatz der Krebsmedizin, der das menschliche Immunsystem nutzt, um Krebs zu bekämpfen. Pfizer gehört weltweit zu den ersten Unternehmen, die „Watson for Drug Discovery“ einsetzen und ist die erste Organisation, für die das Programm individuell angepasst wird. Watsons Fähigkeiten zu maschinellem Lernen, der Verarbeitung natürlicher Sprache sowie andere kognitive Eigenschaften werden genutzt, um neue Ansatzpunkte für immunonkologische Medikamente zu entdecken, Kombinationstherapien zu erforschen und Patienten zu identifizieren, die von einer immunonkologischen Behandlung profitieren können.

Krebs ist weltweit eine der häufigsten Todesursachen und gilt als eine der komplexesten Erkrankungen der modernen Medizin. Immuntherapien verändern die Krebsmedizin derzeit nachhaltig. Sie zielen darauf ab, das menschliche Immunsystem wieder zu befähigen, Krebszellen selbstständig zu erkennen und gezielt anzugreifen.

Die Kooperation zwischen den beiden Unternehmen Pfizer und IBM soll die Forschung in diesem Bereich nun beschleunigen. Konkret werden Pfizer Krebsforscher „Watson for Drug Discovery“ nutzen, um große Datenmengen, sowohl aus öffentlichen Quellen als auch aus dem Unternehmensbestand, für die immunonkologische Forschung zu analysieren. Watson ist das erste kommerziell erhältliche kognitive Computerprogramm. Es analysiert große Datenmengen, versteht komplexe, in natürlicher Sprache formulierte Fragen und liefert evidenzbasierte Antworten. Watson lernt durch die bereits durchgeführten Interaktionen ständig dazu und gewinnt dadurch an Wissen und Wert. Mit dem Programm, das individuell für Pfizer angepasst wird, können Wissenschaftler medizinische Hypothesen prüfen, evidenzbasierte Erkenntnisse gewinnen und effiziente Sicherheitsbewertungen durchführen.

Datenanalyse in neuer Geschwindigkeit

„Pfizer forscht intensiv im Bereich der Immunonkologie. Mittlerweile sind große Mengen an Daten und Literatur in diesem sehr komplexen Forschungsgebiet verfügbar. Wir denken daher, dass die Nutzung moderner Technologien unseren wissenschaftlichen Experten dabei helfen kann, schneller neue Therapien für Patienten zu entwickeln“, sagt Mikael Dolsten, President Worldwide Research & Development bei Pfizer.

Denn während ein Wissenschaftler im Durchschnitt rund 200 bis 300 Artikel pro Jahr liest, hat „Watson for Drug Discovery“ direkten Zugriff auf eine Datenbank aus 25 Millionen medizinischen Abstracts, mehr als 1 Million vollständige Artikel aus medizinischen Fachzeitschriften sowie 4 Millionen Patente. Das Programm wird regelmäßig aktualisiert und kann mit den unternehmenseigenen Daten, zum Beispiel aus dem Labor, angereichert werden. „Watson for Drug Discovery“ kann Wissenschaftler so bei der Analyse von Daten aus unterschiedlichen Quellen unterstützen und durch eine dynamische Visualisierung versteckte Muster und Zusammenhänge erkennbar machen.

Laurie Olsen, Executive Vice President Strategy, Portfolio and Commercial Operations bei Pfizer: „Wir analysieren eine Vielzahl neuer Technologien und digitaler Lösungen, die uns bei der dynamischen Interpretation von internen und externen Datenquellen helfen können. Unser Ziel ist es dadurch neue Verknüpfungen in der Wissenschaft zu finden, sowie ein besseres Verständnis für das Fortschreiten von Krankheiten und potenzielle Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Indem wir die Stärken von kognitiven Computersystemen nutzen und mit unserer Kernkompetenz – der Entwicklung von Medikamenten – vereinen, können wir schneller herausfinden, welche immunonkologischen Therapien die Gesundheit von Patienten wesentlich verbessern können.“

„Wir denken, dass die nächste Generation von medizinischen Innovationen entstehen kann, da Forscher und Wissenschaftler nun neue Muster in bestehendem Wissen erkennen können. Damit das gelingt, brauchen sie Zugang zu Tools, die sie bei der Navigation durch global verfügbare Daten unterstützen“, ergänzt Lauren O’Donnell, Vice President Life Sciences bei IBM Watson Health. „IBM freut sich über die Zusammenarbeit mit Pfizer und den Beitrag, den wir mit ‚Watson for Drug Discovery‘ zur Entwicklung lebensverändernder Immuntherapien für Ärzte und Patienten weltweit leisten können.“