Ransomware-Angriffe nehmen zu

hacker-1881694_1920Check Point stellt ein globales Wachstum der Ransomware-Angriffe mit den bekannten Schädlingen Locky und Cryptowall um jeweils 10 Prozent fest. Dies zeigt die monatliche Analyse des Global Threat Index, ein Ranking der wichtigsten aktiven Malware-Familien.

Zudem finden sich in der Top-10 für Deutschland zwei neue Schädlinge. Die Forscher sehen eine besonders hohe Aktivität des Botnetzes Kelihios und der Malware Adwind:

  • Kelihos (auch unter dem Namen Hlux bekannt) ist ein Peer-to-Peer Botnetzwerk, dass hauptsächlich zum Diebstahl und Mining von Bitcoins genutzt wird. Zusätzlich dient es zum Versand von Spam-E-Mails. Das Botnet ist zudem in der Lage mit anderen PCs zu kommunizieren, sensible Informationen abzufangen und weiteren Schadcode in Systeme einzuschleusen. Neuere Versionen verbreiten sich via Social-Media, insbesondere Facebook.
  • Adwind öffnet Backdoors in Java (runtime)-Umgebungen Der Schädling sendet Informationen über das Zielsystem aus und führt Aktionen von Angreifern per Fernzugriff aus. Diese können dann URLs aufrufen, Systemnachrichten aussenden, Malware herunterladen sowie aktvieren und weitere Aktionen triggern. Besonders gefährlich sind einschleusbare Plugins, die das Potenzial der Malware deutlich erweitern können. Die Fernsteuerung von Geräten und die Ausführung von Shell-Command sind möglich.

Besorgniserregend ist die erneute Zunahme der Angriffe mit Locky, da hier bereits im Oktober 2016 ein zweistelliges Wachstum verbucht wurde. Dies deutet daraufhin, dass die Attacken immer noch sehr lukrativ sind und viele Opfer das Lösegeld bezahlen.

Mobile Malware

Im Bereich mobile Malware bleibt die Gefahr durch HummingBad weiter bestehen. Zum achten Mal in Folge ist auch diesen Monat keine Malware für mehr Infektionen von Mobilgeräten verantwortlich.

Eine kommende Bedrohung geht vom Ramnit-Banking-Trojaner aus, der zum ersten Mal unter den 10 größten Malwarefamilien auftaucht. Im November 2016 waren vor allem Indien, Türkei, Indonesien, Brasilien und die USA betroffen. Die Schadsoftware stiehlt Zugangsdaten, FTP-Passwörter, Session-Cookies und persönliche Daten, um Zugang zu Bankkonten der Opfer zu bekommen. Es ist noch nicht sicher, ob die Angriffe auch auf Deutschland übergreifen.

Nathan Shuchami, Head of Threat Prevention bei Check Point, erläutert: „Ransomware findet immer noch zu leicht zahlungswillig Opfer – daher steigt die Zahl der Attacken. Es ist zu einfach hohe Profite abzuschöpfen. Organisationen kämpfen aktuell gegen die Bedrohung durch solche Cyberattacken. Vielen fehlt es an den technischen Mitteln und einige haben nicht das nötige Personal. Der Mangel an Know-how ist ein Türöffner für Kriminelle.“

Shuchami rät Unternehmen fortschrittliche Threat-Prevention-Mechanismen für Netzwerke, Endpunkte und mobile Geräte einzusetzen, um Infektionen schon frühzeitig zu erkennen und Angriffe abzuwehren.  Lösungen wie „SandBlast Zero-Day Protection“, „Threat Extraction“ und“ Mobile Threat Preventio“ von Check Point bieten einen mehrschichtigen Schutz vor Attacken.

Check Points Bedrohungsindex basiert auf der Threat-Intelligence, die der Anbieter aus seiner „ThreatCloud World Cyber Threat Map“ zieht. Hier werden weltweite Cyberangriffe in Echtzeit aufgezeigt. Die Threat-Map wird von Check Point’s „ThreatCloud Intelligence“ betrieben, das größte kollaborative Netzwerk im Kampf gegen Cybercrime. Die Threa-tCloud-Datenbank enthält über 250 Millionen auf Bot untersuchte Adressen, über 11 Millionen Malware-Signaturen und mehr als 5,5 Millionen infizierte Webseiten. Darüber hinaus identifiziert sie täglich Millionen Malware-Typen.

Weitere Informationen zu Check Points Threat-Prevention-Forschungen finden sich unter:  http://www.checkpoint.com/threat-prevention-resources/index.html