BUGLAS-Unternehmen auch 2016 Treiber beim Ausbau von Gigabit-Netzen

Die Mitgliedsunternehmen des Bundesverbands Glasfaseranschluss (BUGLAS) haben 2016 in Deutschland 220.000 weitere Wohn- und Geschäftseinheiten direkt mit Glasfaser (Fiber to the Building/Home, FttB/H) angeschlossen. In Summe stellen die Verbandsunternehmen damit nun insgesamt rund 1,9 Millionen Haushalten und Unternehmen einen Glasfaseranschluss ins Gebäude oder direkt in die Wohnung und damit die einzig zukunftsfähige Internet-Anschlusstechnologie überhaupt bereit. Die Gesamtzahl der FttB/H-Anschlüsse in Deutschland liegt zum Jahresende 2016 bei knapp 2,7 Millionen. Von den BUGLAS-Unternehmen wurden rund 70 Prozent dieser Anschlüsse realisiert. Diese Ergebnisse der im Oktober und November dieses Jahres durchgeführten Ausbauumfrage gab Verbandsgeschäftsführer Wolfgang Heer beim BUGLAS-Jahreskongresses „Münchner Glasfasersymposium“ in der bayerischen Landeshauptstadt bekannt.

„Unsere Mitgliedsunternehmen haben 85 Prozent des gesamten bisherigen wettbewerblichen FttB/H-Rollouts realisiert“, erläutert Heer. „Sie sind damit ganz eindeutig die Treiber beim echten Glasfaserausbau.“ Bis Ende 2018 beabsichtigen die im Verband organisierten Unternehmen, weitere über 650.000 Haushalte und Unternehmen direkt mit Glasfaser anzuschließen. „Die erfolgreiche Umsetzung dieser mit enormen Investitionen verbundenen Ausbauvorhaben ist in hohem Maße von einem verlässlichen Wettbewerbsrahmen abhängig“, so der BUGLAS-Geschäftsführer. „Wir brauchen für Deutschland – darauf weisen wir seit mittlerweile zwei Jahren kontinuierlich hin – eine Gigabit-Strategie. Die stärkste Volkswirtschaft Europas wird nicht mit einer langfristig leistungsfähigen und möglichst flächendeckenden Telekommunikations-Infrastruktur ausgestattet werden, wenn wir uns weiterhin an willkürlich gesetzten Zielvorgaben für Download-Bandbreiten orientieren“, mahnt Heer.

Für die investitionsbremsenden und wettbewerbsschädlichen Konsequenzen der 50-Megabit-pro-Sekunde-Vorgabe der Bundesregierung bis 2018 sei die im September dieses Jahres ergangene Regulierungsentscheidung zum Einsatz von Vectoring in den Nahbereichen ein Paradebeispiel. „Die ganz offenkundige Bevorzugung eines Unternehmens und der regulatorisch angeordnete Überbau bereits bestehender FttB/H-Netze verunsichern Investoren und ändern die Spielregeln dramatisch“, kritisiert der Verbandsgeschäftsführer. „Dass die Bundesregierung jetzt endlich die Gigabit-Gesellschaft ins Visiert nimmt und bei der Leistungsfähigkeit von Breitbandnetzen auch auf Parameter wie Upload-Rate, Latenz oder Packet-Loss-Rate abstellt, ist immerhin ein Schritt in die richtige Richtung.“

Dort, wo sich direkte Glasfaseranschlüsse (Fiber to the Building/Home, FttB/H) heute noch nicht wirtschaftlich abbilden lassen, haben die im deutschen Glasfaserverband organisierten Unternehmen in diesem Jahr weitere knapp 200.000 Haushalte über die Erschließung der Kabelverzweiger mit Glasfaser (FttC, Fiber to the Curb) oder ihre TV-Breitbandkabelnetze (HFC, Hybrid Fiber Coax) angebunden. Damit versorgen die BUGLAS-Unternehmen nunmehr insgesamt über 3,11 Millionen Haushalte mit schnellem und superschnellem Internet über FttB/H, FttC und HFC. Diese Zahl soll bis Ende 2018 auf 3,89 Millionen ansteigen. Leicht positiv hat sich in diesem Jahr die Nachfrage nach hohen Bandbreiten entwickelt. Der so genannte Take-up von FttB/H-Anschlüssen, also deren tatsächliche Buchung, ist auch 2016 weiter angestiegen und liegt mittlerweile bei mehr als einer Dreiviertelmillion Anschlüsse. (mh)